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Hohe Erstattungen in der PKV

Der sonst oft als teuer empfundene private Krankenversicherungsvertrag kann einem als Versichertem auch einmal freudige Momente bescheren: dann nämlich, wenn die PKV eine oft durchaus ansehnliche Summe als Beitragsrückerstattung auf das eigene Konto überweist.


PKV

Belohnt werden damit alle jene Versicherten, die in einem Beitragsjahr keine Leistungen von der PKV beansprucht haben. So positiv das für die Versicherten in diesem Moment ist - es setzt auch völlig falsche Anreize. 

Rückzahlungsrekorde bei den Krankenversicherern - 800 Euro und mehr von der PKV

Im Moment werden gerade bei vielen Versicherern die Beitragsrückzahlungen für das Versicherungsjahr 2012 vorbereitet - und bei vielen erreichen die Rückzahlungssummen enorme Höhen. Spitzenreiter ist hier sicherlich die Debeka - insgesamt 445.000 Mitglieder erhalten bei ihr Rückzahlungen von insgesamt 361 Millionen Euro, das sind insgesamt um 3 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Nicht nur bei der Debeka sieht man die Beitragsrückerstattungen nicht zuletzt auch als Beweis für die Leistungsfähigkeit des Unternehmens. Auch bei anderen Unternehmen liegen die Rückzahlungswerte bei einem sehr hohen Betrag: immerhin bei über 50 Millionen bei der Halleschen und auch die Gothaer erreicht noch deutlich über 20 Millionen Euro Rückzahlungsvolumen. 

Die Bedeutung der Beitragsrückerstattung bei der PKV für Versicherte

Für die Versicherten bedeutet der warme Geldregen natürlich ein sehr freudiges Ereignis. Das muss man aber durchaus differenziert betrachten: einerseits sagt eine hohe Rückzahlung bei nicht benötigten Leistungen insgesamt nichts über die Leistungsfähigkeit des Tarifs insgesamt aus - und andererseits setzt die "Belohnung" für die Vermeidung von Arztbesuchen ein völlig falsches Signal, auch gesundheitspolitisch. Wenn Patienten nicht oder nur im absoluten Notfall zum Arzt gehen, werden einerseits viele Krankheiten oft deutlich "verschleppt" - und auch wichtige Vorsorgemaßnahmen werden oft nicht wahrgenommen, was der eigenen Gesundheit unter Umständen schwer schaden kann, und die Behandlungsmöglichkeiten oft später stark einschränkt.

Nicht zum Arzt zu gehen, wenn man Probleme hat, ist weder ein Zeichen von robuster Gesundheit, noch von besonderer innerer Härte und auch nicht von Sparsamkeit - sondern lediglich ein Zeichen von Leichtsinn. Und es kostet auch dem Gesundheitssystem deutlich mehr als eine umfassende Vorsorge und rechtzeitig erkannte und behandelte Krankheiten. Diese höheren Kosten führen in Summe letztendlich dann aber auch wieder zu insgesamt steigenden Gesundheitskosten, was letztendlich wieder zu Beitragserhöhungen bei der PKV führt.

Als Versicherter sollte man bei der Auswahl der geeigneten Versicherung also nicht unbedingt darauf schielen, welcher Versicherer die höchsten Beitragsrückzahlungen bietet, wenn man keinen Arzt braucht - sonder lieber einen PKV Tarif wählen, der auch tatsächlich die notwendigen und sinnvollen Gesundheitsleistungen zu vertretbaren Kosten bietet. Sollte man in einem Jahr dann tatsächlich aufgrund guter Vorsorge einmal keinen Arztbesuch nötig haben, kann man sich über die Beitragsrückzahlungen der PKV dann auch mit gutem Gewissen und bei guter Gesundheit wirklich freuen.

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