Nicht selten befindet sich auch der Saldo des Girokontos über einen gewissen Zeitraum im Monat im Minus, bis wieder neue Einnahmen am Monatsanfang bzw. -ende auf dem Konto eingehen. Die mit dieser Überziehung verbundenen Zins- und Bearbeitungsgebühren können sich durchaus im zweistelligen Prozentbereich bewegen. Ist dies dauerhaft bzw. regelmäßig der Fall, könnte eine Umschuldung ratsam sein, um die Zinsbelastung zu reduzieren.
Dispokredite oft überteuert - vergleichen ist angebracht
Häufig gewähren Banken und Geldinstitute ihren Kunden bei der regelmäßigen Nutzung beispielsweise eines Girokontos einen gewissen Verfügungsrahmen, der über das tatsächliche Guthaben des Kontos hinausgeht. Diesen Verfügungsrahmen nennt man auch Dispokredit und den lassen sich viele Geldinstitute gut bezahlen. Zinsen um die 10 Prozent sind keine Seltenheit. Muss man diese Überziehung häufig oder regelmäßig in Anspruch nehmen, kann das mittel- bis langfristig mit unverhältnismäßig hohen finanziellen Kosten verbunden sein.
Denn momentan leben wir in einer Periode der niedrigen Zinsen, Kredite sind für Kreditnehmer also in der Regel mit niedrigen Zinszahlungen verbunden. 10 % p. a. ist somit als deutlich zu hoch anzusehen. Abhängig von den individuellen Bedingungen können private Verbraucher und auch kleine bis mittlere Unternehmen mit Kreditzinsen rechnen, die 3 bis 4 Prozentpunkte darunter liegen. Wenn also absehbar ist, dass der Dispokredit immer wieder bzw. über einen längeren Zeitraum in Anspruch genommen werden muss, kann ein Kreditvergleich ratsam sein, um mittel- bis langfristig die kostengünstigste Alternative zu identifizieren.
Eine Dispo-Umschuldung lohnt sich in der Regel
Die Umschuldung eines Dispokredits kann sich in vielerlei Hinsicht lohnen. Marktnahe Studien und Datenauswertungen zeigen, dass Ende 2020 der durchschnittliche Dispozins bei knapp 10 Prozent lag, während Ratenkredite im Schnitt bereits für knapp unter 6 Prozent jährliche Zinsbelastung verfügbar waren.
Darüber hinaus kann eine Umschuldung auch positive Effekte hinsichtlich der Zahlungsdisziplin haben. Aufgrund unübersichtlicher Zahlungen mit EC- oder Kreditkarte und deren zeitversetzte Abrechnung auf dem Giro- bzw. Hauptkonto kann es zur unbemerkten Inanspruchnahme des Dispo-Zinses kommen. Der Ausgleich des überzogenen Verfügungsrahmens muss dann ebenfalls proaktiv vom Kontoinhaber erfolgen. Schuldet man hingegen auf einen Ratenkredit um, sind in der Regel feste Rückzahlungsraten vereinbart, die zu fixierten Zeitpunkten fällig werden. So kann eine strukturierte und regelmäßige Rückzahlung des Kreditbetrags erfolgen.
Dispo- oder Ratenkredit? In jedem Fall prüfen!
Ein Dispokredit hat Vorteile. Direkt an das Girokonto angeknüpft stehen unkompliziert und unmittelbar zusätzliche finanzielle Mittel zur Verfügung. Jedoch sind derartige Überziehungen in der Regel auch mit über dem Marktdurchschnitt liegenden Dispo-Zinsen verbunden. Wird der Dispokredit nur sehr selten oder nur mit sehr niedrigen Beträgen beansprucht, ist die Methodik des Dispokredits durchaus nützlich. Übersteigen die regelmäßigen Ausgaben jedoch dauerhaft deutlich das im gleichen Zeitraum verfügbare finanzielle Budget, dann könnte die Umschuldung des Dispokredits auf einen günstigeren Ratenkredit mit regelmäßigen Rückzahlungsmodalitäten eine kostengünstigere Lösung sein.
Online stehen diesbezüglich zahlreiche Vergleichs- und Informationsmöglichkeiten zur Verfügung. Deshalb lohnt sich eine Überprüfung der persönlichen Situation in dem Zusammenhang auf jeden Fall: Die Prüfung kostet nichts außer etwas Zeit, kann die finanzielle Situation unter Umständen jedoch dauerhaft entlasten.