Harte Zeiten für den AWD
Einstmals ein Unternehmen, das als Strukturvertrieb beachtlichen Aufschwung nahm, sieht es seit Jahren nicht gut aus um den AWD. Das in allen drei deutschsprachigen Ländern ansässige Unternehmen kränkelt vor allem in den außerdeutschen Niederlassungen vor sich hin - auch in Österreich gibt es Probleme. Fehlgegangene Immobilienanlagen liegen derzeit bei Gericht. Von Schadenersatzsummen im Bereich von möglicherweise 40 Millionen Euro oder gar mehr ist die Rede. Viele deutsche Verbraucher haben erhebliches Geld verloren. AWD war vor einigen Jahren an die Swiss Life verkauft worden.
Auch in der Schweiz war die AWD Niederlassung bislang eigentlich recht stabil neben der deutschen Niederlassung. Probleme muss es aber schon länger gegeben haben, da die Generali als Grund für die Kündigung des Kooperationsvertrags nicht nur anführt, dass die Ansichten über die Kooperation nicht mehr übereinstimmten, sondern auch, dass das Geschäftsvolumen in den letzten Jahren rückläufig gewesen sei. Das verwundert, angesichts der Tatsache, dass gerade die Produktpalette von Generali für den AWD ein wichtiges Produkt gewesen ist, insbesondere fondsgebundene Policen der Generali.
Wie nun weiter?
Welche Folgen die mit Jahresende wirksame Kündigung der Kooperation haben wird, ist bislang noch nicht abzusehen. Durch den Wegfall der Generali- Produkte im Produktportfolio des AWD wird es für den Finanzberater Konzern sicherlich schwieriger werden. Vor allem die guten Verkäufer werden kaum zu halten sein, angesichts des Wegfalls einer ganzen Reihe von gut verkaufbaren und lukrativen Produkten.
Auch die Frage der Betreuung der Bestandskunden, die man großteils mit Generali Produkten versorgt hat, ist noch ungelöst. Welches Potenzial hier für den AWD in der Schweiz wegbricht, wird erst langsam deutlich. Am Himmel der zukünftigen Entwicklung hängen derzeit also gerade eine Menge düsterer Wolken.