Die EZB zieht nun das Tempo an. In dem Hin und Her um die internationalen Finanzhilfen für Zypern soll nun umgehend ein Hilfspaket auf die Beine gestellt werden. Der EZB-Direktor hat sich gegenüber dem „Handelsblatt“ geäußert, dass er von den Euro-Ländern erwarte, dass im März ein Hilfspaket für Zypern bereitsteht. Asmussen ist sich sicher, wenn das Land keine externe Hilfe erhält, wird es zahlungsunfähig.
Darüber hinaus machte Asmussen auch im Vorfeld deutlich, dass es trotz der kritischen Diskussionen in Deutschland bezüglich eventueller Zypern-Hilfen eine Verzögerung der Entscheidung bis nach den Bundestagswahlen geben wird.
Dabei wies der EZB-Direktor auch auf die lauernden Gefahren für die gesamte Euro-Zone hin, sollte ein EU-Land in die Pleite gehen. Würde man ein systemrelevantes Land wie Zypern im Regen stehen lassen, dann setze man damit alles aufs Spiel, was in den letzten Jahren bewältigt wurde, um in der Euro-Krise Fortschritte zu erzielen und das zu einem extrem hohen finanziellen und politischem Preis.
Zypern Gesprächsthema bei den Euro-Finanzministern
Ein Grund, warum man dem Hilfspaket für Zypern kritisch begegnet, ist der Vorwurf, dass das Land nicht ausreichend gegen die Geldwäsche vorgeht. Doch auch hier hat Asmussen eine mögliche Lösung. So könnte eine internationale Wirtschaftsprüfungsgesellschaft vor Ort eine Untersuchung durchführen.
Am Montag treffen die Euro-Finanzminister erneut in Brüssel zusammen, um über die Rettung Zyperns vor der drohenden Staatspleite zu sprechen.
Nach Angaben der Diplomaten wird aber mit einer Entscheidung erst nach den Präsidentenwahlen Zyperns am 17. Februar zu rechnen sein. Insgesamt geht es um ein Hilfspaket in Höhe von 17,5 Milliarden Euro. Rund 10 Milliarden Euro davon entfallen allein auf die Bankenhilfen. (FF/BHB)