Goldman Sachs wird von der Vergangenheit eingeholt
Die von den amerikanischen Finanzaufsehern ausgesprochene Strafe bezieht sich auf Ereignisse unmittelbar vor der letzten Finanzkrise. Dem Wall Street Giganten Goldman Sachs wird die Veräußerung bedenklicher Wertpapiere an zwei staatliche Immobilienfinanzierer vorgeworfen. Den Unternehmen Fannie Mae und Freddie Mac wurden zwischen 2005 und 2007 dubiose Papiere im Wert von 3,15 Milliarden Dollar verkauft, die von der Investmentbank wieder zurückgenommen werden müssen.
Die Einigung zwischen Goldman Sachs und der Aufsichtsbehörde ergibt für die Bank derzeit eine Strafe von 1,2 Milliarden Dollar. Die Summe errechnet sich durch die Differenz zwischen dem aktuellen Wert der Papiere und dem für den Rückkauf erforderlichen Betrag. Aus einer Erklärung des Unternehmens geht hervor, dass die Strafe in erster Linie aus Rückstellungen beglichen wird und dass den beiden Geschädigten nach dem Vergleich keine Verluste bleiben.
Der Hintergrund
Goldman Sachs war nicht die einzige Bank, die staatlichen Immobilienfinanzierern faule Hypothekenpapiere veräußert hatte. Die FAFH hat seit 2011 gegen 18 Geldhäuser ermittelt und ihnen vorgeworfen, nicht zu den wackeligen Hauskrediten informiert zu haben, die als Absicherung für die Wertpapiere dienten. Als im Verlauf der Immobilienkrise die Papiere dramatisch an Wert verloren, musste der Staat mit Milliardensummen Unternehmen wie Fannie Mae und Freddie Mac retten.
Die FAFH hat inklusive der Strafe für Goldman Sachs mittlerweile 17 Milliarden US-Dollar wieder von den Banken zurückgeholt. Allein von der Bank of America wurden sechs Milliarden Dollar eingetrieben, auch JP Morgan und Morgan Stanley wurden mit hohen Summen zur Kasse gebeten. Goldman Sachs kam mit der Strafe von 1,2 Milliarden vergleichsweise glimpflich davon. Gleichwohl ist dieser Betrag mit Abstand die höchste Buße, die in der 140-jährigen Historie der Bank akzeptiert werden musste.
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