Mayrhuber sieht sich nun Vorwürfen gegenüber, dass er zu wenig Distanz zur Lufthansa besäße, um diesen Posten für seinen einstigen Arbeitgeber übernehmen zu können. Zudem sei er bereits im Besitz zu vieler solcher Posten. Deshalb zweifelten die Investoren daran, ob er der richtige für diesen Posten sei, schließlich seien so die internationalen Standards einer guten Unternehmensführung unmöglich zu erfüllen.
Daher zog Mayrhuber einen Rückzug seiner Kandidatur zurück, vertraute dann aber auf seinen Förderer Weber und blieb im Rennen. Mit 63 Prozent konnte er bei der Wahl aufwarten, was ein durchaus blamables Ergebnis darstellt und zeigt, dass zahlreiche Investoren auch weiterhin daran zweifeln, dass er über die nötigen Voraussetzungen für den angestrebten Posten verfügt.
Diese institutionellen Investoren aus dem Ausland machen in den 30 Dax-Unternehmen rund mehr als 50 Prozent aus und handeln auf Grundlage der Institutional Shareholder Service (ISS), einer Organisation, die Fondsgesellschaften und Hedgefonds in den USA berät.
Dass die ISS-Investoren auf die Wahl bei der Lufthansa so viel Einfluss nehmen könnten, damit wurde bislang nicht gerechnet. Jedoch sind nicht nur ausländische Investoren skeptisch gegenüber dem neuen Vorstand, auch deutsche Investoren beteiligten sich an der Revolte.
Abgesehen vom Gerangel um den Posten des Vorsitzenden des Aufsichtsrates, muss sich die Lufthansa allerdings noch mit weiteren Problemen herumschlagen. Der Preiskampf auf dem Luftfahrtmarkt bleibt erbittert und in Anbetracht dieser Situation schließt man bei der Lufthansa mittlerweile auch die Kooperation mit Konkurrenten aus Asien oder der Golfregion nicht mehr aus. (NS/BHB)