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Falklandinseln wollen britisch bleiben

Eindeutiger kann eine Mehrheit kaum sein. Nahezu 100 Prozent der stimmberechtigten Bewohner der Falklandinseln haben sich im Rahmen einer Volksabstimmung eindeutig dafür ausgesprochen, auch weiterhin ein Teil von Großbritannien sein zu wollen. Gerade einmal drei Nein-Stimmen wurden gezählt. Das Votum wird jedoch von Argentinien, das die Inselgruppe im Südatlantik für sich beanspruchen will, nicht anerkannt.


Falklandinseln wollen britisch bleiben

Mit einem Referendum haben sich die Bewohner der Inseln für den Verbleib bei Großbritannien und gegen eine Zugehörigkeit zu Argentinien ausgesprochen. Nach Behördenangaben haben 99,8 Prozent der Wahlbeteiligten mit Ja gestimmt, dabei lag die Wahlbeteiligung bei gut 92 Prozent. 1672 waren stimmberechtigt, lediglich drei Nein-Stimmen wurden gezählt.

Im Vorfeld durchgeführte Umfragen ließen bereits darauf schließen, dass eine große Mehrheit der Bewohner der Falkland-Inseln sich für die Beibehaltung des derzeitigen politischen Status aussprechen würden. Die Insel-Bewohner handeln eigenverantwortlich, haben eine eigene Regierung sowie einen eigenen Haushalt. Zeitgleich kommt der größte Teil von ihnen in den Genuss eines britischen Passes und Großbritannien regelt die Außenpolitik und auch die Verteidigung der Inselgruppe unentgeltlich.

Die Insel-Bewohner selbst waren es, die die Abstimmung initiiert hatten, um der ständigen Infragestellung der britischen Zugehörigkeit vonseiten der argentinischen Regierung ein Ende zu setzen. Das Ergebnis wurde auf den Inseln frenetisch gefeiert. Gegenüber der Nachrichtenagentur AFP berichtete Barry Elsby vom Lokalparlament telefonisch von den feiernden Bewohnern, die tanzend und Flaggen schwenkend durch die Straßen zogen.

Der Ausgang der Abstimmung wurde auch von William Hague, britischer Außenminister, begrüßt. Das Wahlergebnis sollte von allen Ländern akzeptiert werden und man sollte die Bewohner der Insel unterstützen. Internationalen Beobachtern zufolge soll es sich um eine Abstimmung gehandelt haben, die frei, fair und auch technisch einwandfrei durchgeführt wurde.

Dagegen gab Argentinien, das Ansprüche auf die Inselgruppe erhebt, bekannt, dass man die Abstimmung nicht anerkennen würde. Das Referendum sei ein rechtlich wertloses Manöver, da eine Überwachung durch die Vereinten Nationen nicht gegeben war, so Alicia Castro, argentinische Botschafterin. Man würde die Lebensweise und auch die Identität der Insel-Bewohner respektieren, auch dass die Bewohner weiterhin britisch sein wollen, aber das Territorium, auf dem sie leben, sei eben nicht britisch.

Die Zugehörigkeit der Falkland-Inseln ist zwischen Großbritannien und Argentinien äußerst umstritten. Seit 1833 gehören die Inseln politisch zu Großbritannien, nachdem die argentinischen Behörden durch die britische Kolonialmacht vertrieben wurden.

Am 02. April 1982 begann das argentinische Militär eine Invasion auf die Inseln. Der Krieg ging am 14. Juni mit einer Niederlage für Argentinien zu Ende. Großbritannien beklagte 255 gefallene Soldaten. Auf der argentinischen Seite ließen 649 Soldaten ihr Leben.

Erneut entflammt ist der Streit um die Inseln durch die Entdeckung großer Ölfelder vor den Falkland-Inseln.  (DR/BHB)


 
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