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Erneuerbare Energien: Vorbild Neuseeland?

Neuseeland ist in puncto erneuerbare Energien ein Vorbild für alle Industrienationen dieser Erde. Schon heute deckt das Land seinen Strombedarf zu 80 Prozent aus regenerativen Quellen. Die konservative Regierung Neuseelands will den Anteil der grünen Energien weiter steigern.


Erneuerbare Energien

Erneuerbare Energien machen Neuseeland unabhängig

Anders als in Europa kann Neuseeland nicht einfach Strom von seinen Nachbarn beziehen, die geografische Lage des Landes schließt den Import aus. Da Versorgungsengpässe negativen Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung haben, baute das Land schon früh auf seine Möglichkeiten des Megatrends erneuerbare Energien. Zeitgleich mit Deutschland entstanden in Neuseeland bereits vor hundert Jahren die ersten Wasserkraftwerke. Der Ausbau der Regenerativen wurde seitdem konsequent weiterbetrieben, fossile Energieträger wie Kohle hatten in dem Land schon immer wenig Chancen.

So wurde Neuseeland auch viel früher als andere Staaten mit Netzproblemen konfrontiert, doch wurden die Herausforderungen schon 1965 in innovativer Weise gelöst. Damals wurde durch ein unterirdisches Versorgungskabel die Südinsel mit der Nordinsel verbunden. Die Ölkrise 1973 bewog die Regierung Neuseelands, vor allem die Wasserkraft stärker zu nutzen. Der Plan "Think Big" brachte in den 80er Jahren verstärkt Investitionen in die Neuausrichtung der Infrastruktur. Gleichzeitig nahm Neuseeland Abstand von der Atomkraft und unterzeichnete in den 90er Jahren das Kyotoprotokoll. So gewannen erneuerbare Energien immer mehr Bedeutung für das Land, in den letzten Jahren wurden vor allem die Anteile an Geothermie und Windkraft vergrößert. 

Erneuerbare Energien ohne Subventionen

Die Energieerzeuger in den Bereichen Geothermie, Wasser- und Windkraft waren zu Anfang Betriebe in staatlicher Hand. Nach Subventionen hatten diese Unternehmen nie gefragt, denn es bestand kein Bedarf. Anders als die Energieversorger in Deutschland mussten diese Firmen ab der ersten Stunde profitabel arbeiten. Das ist zwar keine gesetzliche Vorgabe, jedoch stellt die Bevölkerungsmehrheit Neuseelands diesen Anspruch. Durch das Nord-Süd-Kabel werden alle Stromanbieter auf dem nationalen Strommarkt zusammengebracht, dies schafft Wettbewerb und sinkende Preise.

Erneuerbare Energien sind daher in Neuseeland deutlich billiger als in Deutschland. Was allerdings bei der Erfolgsgeschichte zu Denken gibt, ist die derzeit angestrebte Privatisierung der Energieversorger, die momentan auch nicht von einem weiteren Ausbau begleitet wird. Trotzdem kann Neuseeland mit seiner Erfolgsgeschichte auch für Deutschland ein grosses Vorbild sein. Denn erneuerbare Energien stecken seit dem deutschen Subventionsdebakel in einer Sackgasse.

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