Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen zwei Versicherungsermittler aus Saarbrücken und einen weiteren Vermittler aus Baden-Württemberg. Alle drei stehen im Verdacht, die Lebensversicherung für mehrere hundert Kunden abgeschlossen zu haben, bei denen sich die Monatsbeiträge teilweise auf bis zu 12.000 Euro belaufen sollen. Gegenüber procontra gab der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Saarbrücken, Thomas Reinhardt, an, dass man den Beschuldigten vorwerfen würde, sich durch das Abschließen von Lebensversicherungen mit extrem hohen Versicherungssummen Provisionszahlungen erschlichen zu haben. Dabei hätte bei den abgeschlossenen Verträgen klar sein müssen, dass diese in keinem Fall in der vereinbarten Höhe dauerhaft bedient werden könnten.
Durch ein Schneeballsystem sind dann Teile der erhaltenen Provisionen für die Beitragszahlungen eingesetzt worden. So sind die Versicherungen durch die ausbezahlten Provisionen, für die es keine dauerhaft erfüllbaren Versicherungsverträge gab, geschädigt worden, erklärt Reinhardt weiter.
Einer der drei Beschuldigten wurde bereits in Untersuchungshaft genommen. Nach den Angaben von Reinhardt wurde eine Durchsuchungsmaßnahme in Baden-Württemberg bei dem Angestellten einer der vermutlich geschädigten Versicherungen durchgeführt.
Durch eine Geldwäscheverdachtsanzeige einer Bank kamen die Ermittlungen ins Rollen. Kurz darauf erfolgte die Strafanzeige einer vermutlich geschädigten Versicherung. Der so entstandene Schaden könnte sich insgesamt auf über 10 Millionen Euro belaufen. Unter den betroffenen Versicherungen sollen sich auch die ARAG, Swiss Life, Allianz, Axa und auch die R+V Versicherung befinden.
Aus Insiderkreisen wurden Informationen bekannt, denen zufolge sich die Vermittler auf Firmen aus der Bau- und Handwerksbranche fokussiert haben und hier besonders Schwarzgeld für die Verträge von Lebensversicherungen angeworben haben. Die Versicherungsnehmer gaben den Vermittlern neue Empfehlungen und wurden an den Provisionen beteiligt. (FF/BHB)