Innerhalb Europas verläuft die wirtschaftliche Entwicklung auch weiterhin insgesamt schwach. Das betrifft nicht nur die von der Eurokrise ohnehin stark gebeutelten südlichen Länder der EU, sondern auch das im Vergleich solide Finnland. Im ersten Quartal ging das Bruttoinlandsprodukt Finnlands im Vergleich zum vierten Quartal 2012 um 0,1 Prozent zurück. Technisch gesehen befindet sich das Land nun in einer Rezession, da es sich um den zweiten Rückgang infolge handelt.
Ebenso wie die Bundesrepublik gehört auch Finnland zu den Ländern mit den besten Noten im Bezug auf die Kreditwürdigkeit und galt, wie Deutschland auch, im Bezug auf die Staatsschuldenkrise als Bollwerk. Die rückläufige Nachfrage an Schiffen, Papier und Maschinen schlägt sich nun aber auch auf die finnische Wirtschaft nieder. Im Vorjahresvergleich verzeichnete das Land im ersten Quartal des laufenden Jahres ein Minus von 2,1 Prozent.
Insgesamt verringerte sich die Wirtschaftsleistung der EU im ersten Quartal 2013 im Vergleich zum Vorquartal um 0,2 Prozent, so die Angaben des Statistikamtes in Brüssel, die eine erste Schätzung bestätigten. Im vierten Quartal 2012 verzeichnete das Bruttoinlandsprodukt noch einen Rückgang von 0,6 Prozent. Dass der Abwärtstrend zu Beginn des laufenden Jahres gebremst wurde, ist der Stabilisierung der Lagerhaltung und der Nachfrage durch die privaten Haushalte geschuldet.
Frühestens zum Jahresende wird von den Direktoren der Europäischen Zentralbank (EZB) mit einer eher schleppend einsetzenden Erholung innerhalb der EU gerechnet. Dies war auch mit ein Grund für die Senkung des Leitzins auf 0,5 Prozent während des letzten Treffens. An diesem Donnerstag werden die Direktoren der EZB zu der nächsten Zinssitzung zusammentreffen. (FF/BHB)