18:00

Deutschland verliert sich in Griechenland-Rettung

In der Euro-Krise gilt Deutschland als das Vorbild schlecht hin. Ziemlich fraglich, wenn man sich die Bilanz Deutschlands mal genauer anschaut. Schließlich ist der Staat selbst in Billionenhöhe verschuldet.


Deutschland verliert sich in Griechenland-Rettung

Vor allem die Relation ging schon lange verloren. Während Hartz IV-Empfängern nach Monaten des Diskutierens fünf Euro mehr im Monat zugestanden wurden, wurde innerhalb weniger Tage über weitere 44 Milliarden Euro für Griechenland entschieden. Auch die Opposition, die SPD, hilft hier nicht viel weiter. Denn die SPD bittet in Sachen Griechenland nur um Aufschub, nicht darum, den Kurs Deutschlands in der Euro-Krise in Frage zu stellen.

Professor Carmen Reinhardt brachte in Zusammenarbeit mit Kenneth Rogoff das Werk „This Time is Different“ heraus, eine Studie, die zeigt, dass Griechenland allein in den vergangenen 200 Jahren zu 48 Prozent der Zeit in einer Staatspleite steckte. Dabei wurde der deutsche Haushalt nie belastet. Letztlich bleibt Griechenland kaum ein weiterer Schuldenschnitt erspart. Dies würde ein weiteres Mal bedeuten, dass der deutsche Steuerzahler tiefer in die Tasche greifen muss, während sich die Parteien in den Wahlkampf 2013 stürzen. Doch wen soll man wählen, wenn der Kurs „Griechenland darf nicht pleite gehen“ das einzige ist, was sich die Parteien auf ihre Fahnen schreiben? 

Tut sich die Regierung mit der Euro-Krise und der Rettung Griechenlands schon keinen Gefallen, tut sie das erst recht nicht mit der Finanztransaktionssteuer, der die Bundesregierung zugestimmt hatte. Anleger müssen nun ebenfalls nochmals tiefer in die Tasche greifen, denn deutsche und europäische Aktien und Staatsanleihen werden dadurch nur ein weiteres Mal teurer. (NS/BHB) 


 
Herzlich Willkommen Video | Honorar für Beratung
Alle Honorarberater