Finanzielle Förderung ohne Wirkung
Zu diesem Ergebnis kommen jedenfalls namhafte Wirtschaftswissenschaftler, die das deutsche System der Familienförderung näher untersucht haben. Rund 200 Milliarden Euro gibt Deutschland jährlich in diesem Bereich aus. Doch die Masse allein macht es nicht, in einem unübersichtlichen Geflecht von insgesamt 156 Instrumenten geht die Zielorientierung verloren. Viele Maßnahmen verpuffen wirkungslos.
Mehr Betreuung hilft
Das einzige Instrument, das eine messbare Wirkung zeigt, ist mehr Betreuung. Überraschend ist das eigentlich nicht. Denn in einer Zeit, in der beide Elternteile häufig berufstätig sind - sei es aus Gründen der Selbstverwirklichung oder wirtschaftlicher Notwendigkeit - ist die Betreuung der Kinder ein entscheidender Engpass bei der Verwirklichung des Kinderwunsches.
Die Politik hat das Problem erkannt und bemüht sich um den Ausbau von Kita-Plätzen und Ganztagesschulen. So haben die Länder in den vergangenen sechs Jahren immerhin mehr als 200.000 neue Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren eingerichtet. Die jetzt 600.000 Plätze reichen aber nur für jedes dritte Kleinkind, in einigen Bundesländern sieht es noch schlechter aus.
Abwärtstrend gestoppt
Immerhin hat der Betreuungsausbau offenbar dazu geführt, dass sich die Geburtenrate inzwischen stabilisiert und der langjährige Abwärtstrend gestoppt scheint. Auch bei den wissenschaftlichen Untersuchungen konnte ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Betreuungssicherheit und Geburtenrate nachgewiesen werden. Die Ergebnisse der Forschung bieten nützliche Hinweise für die künftige Gestaltung der Familienpolitik.
Demografie ändert sich nur langfristig
Sie muss sich noch mehr auf Betreuung fokussieren. Die Umschichtung bestehender Fördermittel in diese Richtung könnte ein Finanzierungsansatz sein. Bis eine Trendumkehr im Megatrend Demografie herbeigeführt wird, bedarf es allerdings noch einiger Anstrengungen.
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