Bis zum Jahresende will die Europäische Kommission ein umfangreiches Regelwerk für die Begrenzung der Managergehälter für alle Bereiche vorlegen. Neben einer Neuregelung für Gehälter und Abfindungen soll es auch eine Neuregelung im Bezug auf die Transparenz beinhalten. Die Entscheidung über die Höhe der Gehälter wird dann in der Europäischen Union für die börsennotierten Unternehmen durch deren Aktionäre getroffen werden, so Barnier.
Darüber hinaus wurde durch den EU-Binnenmarktkommissar auch eine Verschärfung der Regeln für die Transparenz angekündigt. So soll es zukünftig möglich sein, Informationen im Bezug auf die Gehälter von Managern und dem Vorstand in einem jährlichen Bericht zu veröffentlichen. Dies würde der Öffentlichkeit und auch den Investoren die Möglichkeit bieten, unterschiedliche Konzerne miteinander zu vergleichen.
Das Ende der Gehaltsexzesse
Seinen Entschluss begründete Barnier damit, dass die Gehälter einiger Spitzenmanager sich nicht mehr mit einer gerechten Einkommensverteilung vereinbaren lassen würden. Mit der Neuregelung will man zurück auf eine Ebene mit der sozialen Marktwirtschaft kehren, so Barnier. Die Manager sollen die Unternehmen nicht länger als Selbstbedienungsladen sehen, aus diesem Grund müssen die Eigentümer der Unternehmen ihre Macht zurück erhalten.
Das auch andere Länder außerhalb der EU nicht mehr gewillt sind, die überzogenen Gehälter hinzunehmen, zeige sich ganz deutlich an dem Beispiel der Schweiz. Auch die Schweizer sind der Meinung, dass im Bezug auf die exzessiven Gehälter mehr Bescheidenheit gelten solle. Mit einer überwältigenden Mehrheit stimmten die Schweizer Bürger für eine Vorlage, die den Aktionären die Entscheidungsgewalt im Bezug auf die Managergehälter zuspricht. Über Beamtenpensionen sollte man schweigen.
Auch im Bezug auf die Begrenzung der Banker-Boni und den damit einhergehenden Bedenken der Briten zeigt sich Barnier zuversichtlich. Es bleibe abzuwarten, ob man im Sinne der Briten an der Begrenzung noch etwas nachbessern werden müsste, jedoch die Boni-Begrenzung an sich werde in jeden Fall bestehen bleiben. Barnier erklärt, dass man an dem Grundsatz der Begrenzung festhalten müsse, denn nahezu alle europäischen Minister haben hier bereits ihre Zustimmung abgegeben.
Auf eine Beschränkung der Bonuszahlungen der Banker auf das Doppelte ihres Grundgehaltes hatten sich das Europäische Parlament und die EU-Kommission bereits Ende Februar geeinigt. Die ursprünglichen Anreizsysteme der Banken werden als eine Ursache für eine überhöhte Risikobereitschaft der Banker gesehen, die mit zu dem Ausbruch der Finanzkrise beigetragen hat. (DR/BHB)