Dem Internationalen Konsortium für investigative Journalisten (ICIJ) wurden vor über einem Jahr 260 Gigabyte mit Daten geliefert. Diese von einer anonymen Quelle stammenden Daten wurden anschließend an internationale Medien gereicht, die diese auswerten durften. Für Deutschland agierten der Norddeutsche Rundfunk und die Süddeutsche Zeitung.
Wie das ICIJ bekannt gab, befinden sich unter den Datenmengen auch Informationen zu 130.000 Personen – Politiker, Unternehmer, Waffenhändler, etc. -, die aus mehr als 170 Ländern stammen und über Offshore-Unternehmen ihre Schäfchen ins Trockene brachten - und somit außer Reichweite der Steuerbehörden.
Die Datensätze enthalten zahlreiches Material zu unterschiedlichen Steuerflüchtlingen. Laut Medienberichten sollen darunter auch griechische Steuerflüchtlinge sein, die mit über 100 Offshore-Unternehmen auf den britischen Jungferninseln eine Steueroase gegründet hatten. Nur vier der Unternehmen waren dabei überhaupt bekannt.
Nun ermitteln griechische Behörden gegen die Unternehmen.
Kein unbeschriebenes Blatt in dieser Sache soll auch Jean-Jacques Augier sein. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, gehören dem Wahlkampfmanager des französischen Präsidenten François Hollande zwei Briefkastenfirmen auf den Cayman Islands.
Augier leugnete jedoch sofort, damit in illegale Machenschaften verstrickt zu sein.
Und auch in Russland fühlt man sich vor den Steuerbehörden sicher. Zahlreiche Oligarchen, die Frau des Vizeregierungschefs Igor Schuwalov und Manager von Gazprom, sollen ihr Geld gut versteckt haben.
Ferner weiß die Süddeutsche Zeitung über die Anlagen der Töchter des aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Aliyev und den Trust des Kanadiers Tony Merchant, eines berühmten Anwalts, zu berichten.
Entsprechend aktueller Medienberichte sollen die Daten zudem noch zahlreiche weitere prominente Beispiele aufführen und sind damit ein Fund, der auch die Anleger in den letzten Steueroasen bangen lassen wird. (NS/BHB)