Günter Hägele, Geschäftsführer des Immobilienentwicklers Dreyer und Kollegen, erkannte darin seine Chance. Er entwickelte die Sky Apartments in Frankfurt, 98 Wohnungen, die in einem 14-stöckigen Bürogebäude liegen. Immobilie vermieten liegt im Trend.
Die Sky Apartments bieten nun zahlreichen Mitarbeitern aus den umliegenden Firmen Wohnraum und bringen zudem die Jury des Heinze Architekten Awards zum Staunen. Die Experten sind sich einig: „Das Projekt ist von einer erheblichen Relevanz für heutige Diskussionen über Umnutzung und Nachhaltigkeit.“
Von vielen Seiten wird schon lange gefordert, die ungenutzten Büroflächen aufzugeben und in Wohnraum umzuwandeln. Neben zahlreichen Mietervereinen setzen sich auch linke Organisationen für mehr Wohnraum ein und verhindern schon seit nahezu vier Jahren, dass alte Häuser im Hamburger Gängeviertel abgerissen werden.
Mittlerweile denken nicht nur viele Menschen in diese Richtung, sondern auch die Städte. So sorgt Frankfurt schon seit Ende 2005 dafür, dass sich hier ein eindeutiger Trend von Bürogebäuden hin zu Wohnraum herausstellt.
Hier werden die Umbaumaßnahmen ebenso gefördert wie in Hamburg und Köln. In Köln wird zudem nur bezuschusst, wenn die Nettokaltmiete nach dem Umbau bei unter 6,35 Euro pro Quadratmeter liegt.
Während bei den Umbauprojekten stets darauf geachtet wird, modern zu sein, versucht man auch, das Alte zu bewahren und die Gebäude nicht gänzlich umzustrukturieren.
Dass sich der Umbau allerdings nicht immer ganz einfach gestaltet, weiß auch Volker Weuthen vom Düsseldorfer Architekturbüro HPP Architekten. Er berichtet, dass oftmals ein völlig neues Projekt entsteht und man sich meist von den ersten Ansätzen verabschieden muss, um das Projekt auszubauen und zu verbessern.
Auf lange Sicht gehe der Trend aber dahin, dass man sich mehr auf solche Umbauprojekte konzentriere, um ungenutzte Büroflächen zu sinnvollem Wohnraum umzugestalten. (NS/BHB)