Während zwar viele Arbeitnehmer darum fürchten, im Alter ihren Lebensstandard nicht halten zu können, wollen sie diesen mit betrieblicher Altersversorgung (bAV) sichern – doch wird gleichzeitig weniger betriebliche Altersversorgung betrieben.
Obwohl sich viele Mitarbeiter in dieser Hinsicht beraten lassen, scheitert es oftmals auch an den Betrieben selbst. Viele bieten demnach gar keine Betriebsrente an, die vom Betrieb selbst mitfinanziert wird. Aber auch Betriebe, die entsprechende Vorsorgepakete anbieten, können keine hohen Interessenten-Zahlen aufweisen.
Wie die Urheber der Studie zudem feststellen, hat auch hier die Finanzkrise ihre Finger im Spiel. Wichtig ist vielen Arbeitnehmern deshalb mittlerweile eine flexible und sichere Kapitalanlage – und flexibel sind betriebliche Alterversorgungsangebote nun mal nicht unbedingt immer.
Somit können den Autoren der Studie zufolge Anbieter von betrieblicher Altersversorgung nur noch mit einem Angebot locken: Die Versorgung muss garantiert sein. Andernfalls fehlt vielen Arbeitnehmern der Anreiz.
Allerdings haben auch die Personalabteilungen der Betriebe vor allem im Mittelstand Kritik übrig. Denn hier wird offensichtlich, dass die Gesetzgebung und die aktuelle Niedrigzinspolitik nicht gerade förderlich für ein breiteres Angebot an betrieblicher Altersversorgung sind. Natürlich ganz anders als bei Beamtenpensionen.
Für die zweite Studie dieser Art wurden von Generali Versicherungen und dem F.A.Z.-Institut 100 Personalverantwortliche befragt. Gegenüber der ersten Studie fällt hier vor allem auf, dass nur noch 40,5 Prozent der Arbeitnehmer außerhalb des oberen oder mittleren Managements auf eine betriebliche Altersversorgung setzen. Im oberen Management hingegen sind es 62,9 Prozent im mittleren Management 50 Prozent.
Düster sieht es mit der betrieblichen Altersversorgung vor allem in kleinen Unternehmen mit 50 bis 100 Mitarbeitern aus. Hier besteht seitens der Arbeitnehmer kaum Nachfrage. (NS/BHB)