Ein Immobilienfonds mit Namen Deutschland Portfolio
Die DWS ist eine Tochterfirma der Deutschen Bank; sie startete im vergangenen Sommer den Verkauf des als Semi-Blind-Pool konzipierten Immobilienfonds. Der Markt der Beteiligungen sah darin ein gutes Zeichen für die Branche, zumal der Immobilienfonds auch sehr großvolumig war. Das Portfolio der Beteiligungen sollte mit drei konkreten Projekten starten, diese waren Bürogebäude in Frankfurt, Mannheim und Bremen. Die Beteiligungen sollten danach Schritt für Schritt ausgeweitet werden. Die DWS Access holte sich mit der Corpus Sireo einen Betrieb mit Anbindung an die Sparkasse ins Boot. Das Unternehmen sollte vor allem beim Erwerb diverser Immobilien aktiv werden.
Seitens der DWS war geplant, noch vor dem 22. Juli, also dem AIFM-Stichtag, an die 50 Millionen Euro durch den Immobilienfonds zu vereinnahmen. Doch schon im Folgemonat August zog die DWS ihre Offerte für Beteiligungen an dem Fonds überraschend wieder zurück. Die von dem Tochterunternehmen der Deutschen Bank vorgetragene Begründung klingt befremdend und irgendwie nicht glaubwürdig. Der Mutterkonzern wies auf den sehr kurzen Zeitraum zur Platzierung des Fonds sowie auf eventuelle Schwierigkeiten bei der Übergangsregelung des KAGB hin. Die Begründungen werden von Brancheninsidern als recht fragwürdig eingestuft.
Die Kunden der Deutschen Bank halten sich bei Beteiligungen zurück
Das wird in der Branche als der wahre Grund für den Rückzug des Immobilienfonds angesehen, denn gerade die Deutsche Bank hatte in puncto Auswahl von Produkten nicht immer eine glückliche Hand. Auch der Staatsanwalt beschäftigt sich mit gescheiterten Projekten der Großbank, wie beispielsweise dem in den Sand gesetzten Riesenradvorhaben am Bahnhof Zoo in Berlin. Gleich mehreren Immobilienfonds der Deutschen Bank haftet laut den Rechtsanwälten Klage führender Parteien der Ruf der Unkorrektheit an.
Die Anlegeranwälte werfen der Großbank gravierende Fehler in der Beratung vor, welche zu falschen Entschlüssen bei Immobilienfonds und anderen Beteiligungen geführt haben sollen. Die vielen gescheiterten Großprojekte haben seitens der Anleger zu Vertrauensverlust und Reserviertheit gegenüber Beteiligungen geführt, von Aufbruchsstimmung ist derzeit weit und breit nichts zu sehen.