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BER-Brandschutz überteuert

Der Brandschutz ist schuld an der Verschiebung der Eröffnung des Flughafen BER in Schönefeld. 200 bis 300 Millionen Euro hat die Brandschutzanlage innerhalb des Terminals bereits gekostet und dennoch funktioniert sie nicht.


BER-Brandschutz überteuert

Diese Zahlen wurden von BER-Flughafen-Chef Rainer Schwarz, bei einer Podiumsdiskussion in Schönefeld genannt, auf der er auch erklärte, dass für diesen Preis in anderen Ländern ganze Terminals entstünden.

Die aktuellen Probleme beim Weiterbau resultieren laut Kritikern aus der Kündigung der Planungsgesellschaft PG BBI. Schwarz erklärte, dass das „große Desaster“ erst seit der Weitergabe der Planungsunterlagen nach der Kündigung im Mai vonstatten ging. Denn die Unterlagen hätten nach Aussage von Schwarz „nicht ansatzweise die Qualität“ besessen, um den Flughafen schnell fertigstellen zu können.

Schwarz wehrte sich ebenso gegen die Vorwürfe, die der Grünen-Obmann im Flughafen-Untersuchungsausschuss, Andreas Otto, vorbrachte. „Ich sehe keine Fehler im Management und auch keine mangelnde Transparenz.“

Die Forderungen der Grünen sind dahingehend, dass sowohl Schwarz, als auch der Aufsichtsrat seinen Posten räumt und Platz für neue Gesichter macht. Otto daher: „Einen Neubau auf der grünen Wiese muss man im vorgegebenen Kostenrahmen verwirklichen können.“

Laut zuständigem Landrat Stephan Loge (SPD), prüfe derzeit das Bauordnungsamt ferner, ob eine Genehmigung im Nachhinein überhaupt erteilt werden könne, denn bereits zuvor wurden beim Bau des Flughafens mehrfach Baugenehmigungen missachtet.

Sollte die Genehmigung erteilt werden, müsse die Brandschutzanlage des Hauptstadtflughafens vorher allerdings bereits mehr als 50 einzelne Probeläufe bestehen.

Als die Frage aufkam, ob der Flughafen nun tatsächlich im Oktober 2013 eröffnet würde, griff Schwarz auf die Aussage des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit zurück: „Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine Erkenntnisse, dass es nicht der 27. Oktober 2013 sein wird.“ 

Auch der Flughafenexperte Dieter Faulenbach da Costa, tat seine Meinung zum Flughafenbau in Berlin kund. Seiner Ansicht nach hat Schwarz keinen Überblick mehr über die Baukosten, denn in dieser fortgeschrittenen Phase des Projektes müsse sich ein Geschäftsführer konkreter zu den Kosten ausdrücken können.

Der Meinung des Experten aus Frankfurt am Main nach, seien auch die Kosten für den Brandschutz übertrieben. Normalerweise würden sich die Kosten auf circa zwölf Prozent des gesamten Terminals belaufen. Nachdem die Kosten auf über eine Milliarde Euro gestiegen sind, würde dies in etwa 100 bis 120 Millionen Euro für die Berliner Brandschutzanlage machen. (NS/BHB)


 
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