Nun sieht sich Bayer 04 Leverkusen mit einer Rückzahlung in Millionenhöhe konfrontiert. Binar Bähr, Insolvenzverwalter des ehemaligen Billigstromanbieters, hat von dem Fußballclub die Rückzahlung von 16 Millionen Euro nebst Zinsen gefordert. Da sich der Fußballclub weigert zu zahlen, hat der Insolvenzverwalter Bähr Klage beim Landgericht in Köln eingereicht. Diese Informationen erhielt das „Handelsblatt“ aus den Kreisen des Gläubigerausschusses des Unternehmens.
In den Jahren von 2007 bis 2011 hat Teldafax den Club als Trikotsponsor unterstützt. Nur wenige Tage vor dem finalen Zusammenbruch des Unternehmens wurde der Sponsor-Vertrag gelöst. Der von Bähr zurückgeforderte Betrag von 16 Millionen Euro soll in der Zeit von 2009 bis 2011 geflossen sein. Zu diesem Zeitpunkt soll das Unternehmen bereits hoffnungslos verschuldet gewesen sein und eine Insolvenz verschleppt haben. Mittlerweile wurde gegen das Management von Teldafax aufgrund des Vorwurfes des gewerbsmäßigen Betrugs und Bankrotthandlungen Klage erhoben.
Dass den Verantwortlichen des Fußballclubs die finanziellen Umstände von Teldafax bekannt waren und sie dennoch weiterhin die Sponsorengelder eingestrichen hat, soll aus einem Schreiben hervorgehen, das dem „Handelsblatt“ vorliegen soll. Nun ist es an Bähr, seiner Verpflichtung den anderen Gläubigern gegenüber, deren Interessen zu wahren und die Gelder zurückzufordern, so wie es im Insolvenzrecht vorgesehen ist.
Zu der Klage wollte sich Bähr nach Angaben der Zeitung nicht äußern, während der Fußballclub dem Bericht zufolge mitteilte, dass eine Klage noch nicht vorliegen würde.
Eine Rückzahlung in der genannten Höhe könnte den Fußballverein vor ein schmerzhaftes Problem stellen. Aktuell erkämpft sich der Verein seinen Platz im vorderen Feld der Bundesliga. Zuletzt betrug der zur Verfügung stehende Etat 43 Millionen Euro.
Zumindestens teilweise wurden die Forderungen des Insolvenzverwalters von anderen Parteien anerkannt. So wurden 25 Millionen Euro vom Hauptzollamt in Köln an Bähr zurückerstattet. Trotz der Kenntnis, dass Teldafax sich in massiven finanziellen Schwierigkeiten befand, hatte das Hauptzollamt die Energiesteuern weiterhin vereinnahmt. (DR/BHB)
