Verbandspräsident Matthias Wissmann wendete sich daher in einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Merkel, da die Experten der Branche diese Auflage für nicht umsetzbar halten.
Wissmann hält es für nötig, dass die Bundesregierung nun Stellung bezieht und die Autobranche vor dem Regelungsentwurf der EU-Kommission, der nun auch noch vom Umweltausschuss des Europaparlaments verschärft wurde, in Schutz nimmt.
Vor allem betroffen werden die großen Autohersteller wie BMW, Audi und Mercedes sein, deren größere Autos auch schwerer sind und daher als logische Konsequenz auch mehr Treibstoff verbrauchen. Ausländische Autohersteller wie Toyota oder Fiat müssten sich weniger sorgen, da deren Modelle wesentlich kleiner und daher schon treibstoffsparender ausfallen, als die schweren Modelle der deutschen Hersteller.
Kritik hagelt es an der neuen Regelung nicht nur, da erst noch überprüft werden müsse, ob diese wettbewerbsneutral sei und der Vielfalt der Autobranche innerhalb der Europäischen Union keinen Abbruch tue, sondern auch, dass es schwierig sei, einen Wagen zu entwickeln, der auf die genannten drei Liter je 100 Kilometer käme.
Schließlich läge der durchschnittliche Verbrauch heutzutage bei sechs Litern je 100 Kilometern. Bis 2020 ist laut Regulierung allerdings vorgesehen, dass der CO2-Ausstoß bei nur noch 95 Gramm je Kilometer liege, bis 2025 bei 68 bis 78 Gramm. Und Umweltschutz ist extrem wichtig.
Zudem sei entscheidend, dass die Werte bislang nur im Labor erreicht würden. Auch ein Verbrauch von sechs Litern ließe sich in der Realität eher mit 7,5 Litern umsetzen. Die Autoindustrie bangt daher, dass künftig unter Realitätsbedingungen und nicht mehr unter Laborbedingungen gemessen wird. (NS/BHB)
