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Auf dem Vormarsch gegen Amazon

Amazon ist nach wie vor in aller Munde – nur dieses Mal weit negativer denn je zuvor. Das Gefühl, das Amazon bei vielen auslöst, ist nach einer Reportage der ARD über die Arbeitsbedingungen im Amazon-Lager in Bad Hersfeld, eines, das dem Ausgeliefertsein nahe kommt.


Auf dem Vormarsch gegen Amazon

Denn der Internet-Gigant scheint überall zu sein. Der übliche Buchhandel sei dagegen überflüssig, so die Vorwürfe vieler. Und auch auf dem E-Book-Sektor mischt Amazon groß mit.

Viele haben demnach das Gefühl, ein Riese wie Amazon könnte sich alles leisten. Dass dem nicht so ist, hat der Sturm gegen den größten Online-Buchladen widerlegt. Zahlreiche Kunden kündigten ihre Konten, kleine Verlage beendeten ihre Zusammenarbeit mit Amazon und auch die Politik äußert sich kritisch gegen Amazon, schließlich seien die Arbeitsbedingungen und der Umgang vor allem mit den Leiharbeitern niemandem zumutbar.

Auch steht Amazon schon seit längerem in der Kritik, Steuerschlupflöcher zu nutzen. Nun will sich auch noch das Bundeskartellamt an dem Giganten versuchen. Vorwürfe gibt es mittlerweile schließlich genügend. Immerhin hat Amazon nicht nur ein breites Angebot an Büchern, CDs und DVDs, sondern erstreckt sein Sortiment auch auf nahezu alle anderen Bereiche des alltäglichen Lebens.

Gerade auch der E-Book-Reader Kindle schürrte hier erneuten Zorn, werden die Kunden doch automatisch an Amazon gebunden – doch trotz aller öffentlichen Proteste und Querelen müssen gerade kleinere Verlage auch einsehen, dass es ohne Amazon nicht geht. So wie auch Amazon auf diese angewiesen ist. Denn, auch wenn die Abgaben an Amazon heftig sind, können die Händler nicht auf diesen Marktplatz verzichten, da sie darüber einen großen Teil ihrer Einnahmen machen.

Doch hier sieht sich das Kartellamt verpflichtet einzuschreiten. Wie der Chef des Bundeskartellamts Mundt erklärt, zahlen die Kunden hier wohl zehn Prozent zu viel, denn zehn Prozent sind die Differenz zwischen den Abgaben der Händler an Amazon und der Abgaben an andere Online-Marktplätze.

Amazon dominiert also die Preissituation der Produkte. Eine Situation, die die Politik und die Behörden nicht länger dulden wollen, denn die Kunden und der Markt sollen geschützt werden – auch wenn dies bedeutet, gegen Amazon vorzugehen. (NS/BHB)


 
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