Achteinhalb Jahre muss der ehemalige Finanzvermittler Engler wegen Anlagebetruges ins Gefängnis. Wegen Betruges in zwei Fällen wurde der gelernte Bürokaufmann am Montag vom Landgericht in Mannheim zu der Haftstrafe verurteilt, das teilte ein Sprecher mit. Eine Absprache zwischen Staatsanwaltschaft und Verteidigung, nach der der Angeklagte für längstens acht Jahre und neun Monate in Haft gehen sollte, war dem Urteilsspruch vorausgegangen.
Insgesamt 1300 Anleger hatte Engler mit einem vorgetäuschten amerikanischen Aktiengeschäft und einem ausgeklügelten Schneeballsystem um rund 37 Millionen Dollar betrogen, so die Angaben der Staatsanwaltschaft. Der Staatsanwaltschaft war es jedoch nur möglich, für einen Teil der betrügerischen Geschäfte Nachweise vorzulegen. Der Anklage zufolge hat Engler gegenüber Anlegern in der Zeit zwischen 2004 und 2007 vorgetäuscht, mittels einer Software schneller als andere Händler die Aktienkurse der New Yorker Börse erkennen zu können. Den Anlegern wurde eine monatliche Rendite zwischen drei und sechs Prozent in Aussicht gestellt.
Mit den finanziellen Mitteln der neuen Anleger sollen angebliche Ausschüttungen an andere Anleger sowie Provisionszahlungen an Vermittler in Europa gezahlt worden sein. Die Staatsanwaltschaft Mannheim hat rund ein Dutzend der Vermittler wegen Betruges angeklagt. Im Juli 2012 war Engler, der seit 2007 in Deutschland per Haftbefehlt gesucht wurde, nach jahrelanger Flucht von den Vereinigten Staaten an Deutschland ausgeliefert worden. (FF/BHB)