Und bei mehr als 30 % der kleinen Firmen kam es zu akuten Liquiditätsengpässen und erheblichen Finanzierungsproblemen. Die gefürchtete Insolvenzwelle blieb zwar aufgrund von Überbrückungshilfen zunächst aus. Aber viele Unternehmer haben nach wie vor mit den Folgen der Lockdowns zu kämpfen. Im Idealfall gelingt es ihnen nicht nur, ihre Geldprobleme zu lösen, sondern gestärkt aus der Krise hervorzugehen. Die folgenden Tipps helfen dabei, den richtigen Kurs zu finden.
Ratschläge von Experten einholen
Unternehmen geraten nun einmal hin und wieder in Zahlungsschwierigkeiten - das ist nichts Neues. Das Gute daran ist, dass es viele erfahrene Berater gibt, die in solchen Fällen zur Seite stehen können. Wer nicht so recht weiß, wie es weitergehen soll, tut gut daran, diese Angebote zu nutzen. Kostenfreie Angebote für Selbständige sind zwar schwierig zu finden. Viele Anwälte, die auf die Schuldnerberatung spezialisiert sind, bieten aber immerhin ein kostenloses Erstgespräch an. So lässt sich zunächst erörtern, ob sich eine vollumfängliche Beratung lohnt und welche Kosten dafür anfallen. Der Rat eines Experten hilft dabei, alle rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen, mögliche Förderungen in Anspruch zu nehmen und eine Strategie zu entwerfen.
Sich nicht überwältigen lassen
Aber auch der psychologische Aspekt ist bei der Bewältigung von Geldproblemen nicht zu unterschätzen. Es ist nie eine Lösung, den Kopf in den Sand zu stecken. Gleichzeitig ist es aber auch wichtig, sich Auszeiten zu gönnen. Abends und am Wochenende sollte sich nicht alles um die Arbeit drehen. Hier sollte man das Handy ausschalten und die Zeit mit Dingen verbringen, die einem Spaß machen - weiterlesen für ein paar Vorschläge. Wenn man sich dann wieder an die Arbeit macht, fühlt man sich erfrischt und kann den Herausforderungen besser gegenübertreten. Nur wer für sich selbst sorgt, kann einer stressreichen Situation langfristig standhalten.
Keine Angst vor Krediten haben
Wer in Zahlungsschwierigkeiten ist, träumt davon, überhaupt keine Verbindlichkeiten zu haben. Viele Selbständige denken daher an den Abbau von Schulden, wenn sie eigentlich investieren müssten. Nur in wenigen Fällen ist es möglich, finanzielle Probleme nur durch Sparmaßnahmen zu lösen. Viel öfter ist es nötig, zu investieren - in Marketing, Ware oder zusätzliche Ausstattung etwa. Deshalb sollten Unternehmer mit Zahlungsschwierigkeiten keine Angst vor Krediten haben. Oft ist es sogar besser, einen großen Kredit aufzunehmen als einen kleinen. Wichtig ist vor allem, dass die Rückzahlungsbedingungen realistisch sind. Wer die Raten ohne große Probleme tilgen kann, der kann auch vorerst wieder ruhig schlafen.
Das Budget überdenken
Es macht allerdings keinen Sinn, einfach nur einen Kredit aufzunehmen, ohne sich mit dem Budget zu befassen. In beinahe jedem Unternehmen gibt es ein paar Möglichkeiten, Geld einzusparen, ohne dadurch die Leistungsfähigkeit zu beeinträchtigen. Und wenn man sich schon einen teuren Kredit ins Haus holt, sollte man sich am besten dreimal überlegen, ob man die Summe wirklich sinnvoll anlegt. Jeder Euro sollte langfristig zum Unternehmenswachstum beitragen - oder zumindest zur Stabilisierung. Am besten ist es, sich regelmäßig mit dem Budget auseinanderzusetzen und neue Erkenntnisse in die Planung einfließen zu lassen.