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3 Prozent für Anti-Euro-Partei

Den ersten Umfragen zufolge kommt die Alternative für Deutschland (AfD), die Anti-Euro-Partei, auf 3 Prozent Stimmenanteil und ist damit gleichauf mit der Piratenpartei.


3 Prozent für Anti-Euro-Partei

Aus dem Stand heraus erreicht die AfD 3 Prozent Stimmenanteil, das ergab eine Umfrage durch das INSA-Institut, die durch die „Bild“-Zeitung in Auftrag gegeben wurde. Gegenüber der „Bild“ äußerte sich Hermann Binkert, INSA-Chef, dahingehend, dass die AfD ein großes Potential habe. Die Milliarden-Euro-Rettungsschirme würden von rund zwei Drittel aller Deutschen abgelehnt.

Erst am vergangenen Wochenende wurde die AfD gegründet und hat auch ihr Wahlprogramm verabschiedet, in dem die Partei eine „geordnete Auflösung des Euro-Währungsgebietes“ fordert. Die Befragungen im Rahmen der Umfragen fanden ebenfalls an diesem Wochenende statt. In einer früheren Befragung hatten sich 24 Prozent der Befragten dafür ausgesprochen, dass es für sie vorstellbar wäre, die AfD zu wählen. 

Ein realistisches Ziel – der Sturz der Kanzlerin

Joachim Starbatty, Mitinitiator der AfD, sieht den Sturz der Bundeskanzlerin als ein realistisches Ziel für seine Partei. Starbatty ist sich sicher, wenn die AfD in den Bundestag einzieht, - dafür sieht er gute Chancen-, gehöre die Kanzlerin Angela Merkel (CDU) der Vergangenheit an. Im Rahmen des Wahlkampfes werde die AfD auch Stimmen von den Regierungsparteien wie CDU/CSU und FDP abjagen. Damit würde die schwarz-gelbe Koalition ihre Mehrheit einbüßen und Angela Merkel ihre Stellung als Gallionsfigur verlieren, so der Tübinger Wirtschaftswissenschaftler.

Als Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats berät Starbatty die AfD auch in Sachen Parteiführung. Bereits im Jahr 1998 hatte er gegen die Einführung des Euros in Karlsruhe geklagt. Es folgte dann im Jahr 2011 eine erneute Klage gegen die Milliardenhilfen, die den überschuldeten Euro-Ländern zugesprochen wurden. Beide Klagen waren nicht von Erfolg gekrönt.

Mit den Rettungspaketen in Milliardenhöhe habe Merkel Deutschland in eine fatale Situation manövriert. Für Starbatty ist dieses Vorgehen keine Politik, die ein Land an das rettende Ufer bringt, sondern Stück für Stück tiefer in den Schuldensumpf führt.

Auch Klaus-Peter Schöppner, Meinungsforscher bei TNS-Emnid, sieht für die AfD gute Chancen, im Rahmen der Bundestagswahlen die fünf-Prozent-Hürde zu meistern und somit in den Bundestag einzuziehen. Seiner Meinung nach werden aus dem Bereich der Nicht-Wähler mehr potentielle Stimmen für die AfD kommen als von den enttäuschten Anhängern der CDU. Darüber hinaus würden immer noch zwei bis drei Prozent aller Wahlberechtigten nach einer Möglichkeit suchen, mit ihrer Wahl ihrem Protest Ausdruck zu verleihen.

Die INSA-Umfrage, die am Wochenende vom 12. bis 15. April durchgeführt wurde und in deren Rahmen 2018 Wahlberechtigte befragt wurden, lief unter dem Titel: „Welche Partei würden Sie wählen, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre?“ (DR/BHB)


 
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