Die Geldentwertung: Inflation
In vielen Kundengesprächen merkt man die Urangst von vielen Deutschen: Die starke Geldwertentwertung. Unmittelbar kommen dann eigene oder von den Eltern überlieferte Erzählungen von Hyperinflation und Währungsreform wieder hoch.
Verzicht auf Rendite, sofern die Anlagen inflationssicher sind
Konsequent werden auch attraktive Möglichkeiten der Geldanlage nicht genutzt, nur um ein emotional gutes Gefühl bezüglich der Inflation zu haben. Seit einiger Zeit treiben auch die aufkeimenden Deflationsbefürchtungen Anleger zu ungesunden Entscheidungen.
Finanzexperten über das Thema Inflation
Inflation im Fokus der Finanznachrichten
Hintergründiges zum Begriffspaar Inflation - Deflation
In kaum einer Wirtschaftsmeldung fehlen die Begriffe Inflation und Deflation, doch werden die beiden Fachausdrücke aufgrund von Zeitmangel selten erklärt. Wie gefährlich die beiden dahintersteckenden Szenarien wirklich sind, und durch was sie ausgelöst werden, soll hier behandelt werden.
Die Angst vor der Inflation
Gerade den Senioren unter uns ist die letzte schwere Inflation noch in Erinnerung. Das Ereignis in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts ruinierte unzählige Unternehmen und Privatpersonen. Es war eine extreme Art der Geldentwertung, welche heute die Bezeichnung Hyperinflation tragen würde. Doch im Allgemeinen ist der Begriff Inflation nicht mit so viel Schrecken verbunden, sondern beschreibt eigentlich nur den Zustand ständig steigender Preise, verbunden mit Wertverlust beim Zahlungsmittel.
Gemessen wird die Inflation mithilfe von sorgfältig zusammengestellten Warenkörben. Der finanzielle Mehraufwand innerhalb eines Jahres zeigt das Ausmaß der Inflation. Die Europäische Zentralbank ist in der Eurozone die Hüterin der Preisstabilität und passt auf die Entwicklung der Inflation auf. Den Verbrauchern zeigt sich der inflationäre Trend beim täglichen Einkauf durch steigende Preise, sie müssen für die gleiche Menge an Konsumgütern mit der Zeit mehr bezahlen.
In einer Deflation fallen die Preise für Waren und Dienstleistungen
Das mag sich für die Verbraucher zunächst verlockend anhören, ist jedoch mit unterschiedlichen Begleiterscheinungen verbunden. Schuldner leiden unter der Deflation, weil ihre auf Pump erworbenen Konsumgüter zwar an Wert verlieren, sie jedoch den gleichen Kapitaldienst wie vorher leisten müssen. Die Vermögenden haben weniger Sorgen mit deflationären Entwicklungen, weil ihr Kapital zinsbereinigt einen höheren Wert darstellt als vor der deflationären Phase. Die Folgen einer Deflation zeigen sich in vermehrten Firmeninsolvenzen und werden von höherer Arbeitslosigkeit sowie vermehrten Kreditausfällen begleitet.
Die Kaufkraft der Verbraucher steigt in der Regel, jedoch zeigen sich hierbei auch die Probleme einer Deflation, weil nicht alle Preise beliebig anpassbar sind. Vorsichtige Menschen fürchten in Zeiten der Deflation Einkommensrückgang und üben sich in Enthaltsamkeit. Bei den Unternehmen sind ähnliche Tendenzen festzustellen, die Investitionsbereitschaft sinkt während einer Deflation signifikant.