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Was aus 100.000 € in 2015 geworden ist: Schwellenländer schwächeln

Wenn Sie im vergangenen Jahr 100.000 Euro in Schwellenländer investiert hätten, wäre Ihnen 2015 als schlechtes Börsenjahr in Erinnerung. Die gleiche Summe hätte Ihnen bei deutschen Aktien solides Wachstum beschert. Der folgende Beitrag stellt die Gewinner und Verlierer eines schwierigen Jahres heraus.


Schwellenländer

Schwellenländer entwickelten sich nicht alle negativ, einige wenige sogar bestechend gut. Es ist jedoch mehr als fraglich, ob Sie als deutscher Anleger beispielsweise von der Aktienhausse Venezuelas profitiert hätten, dort wären aus Ihren 100.000 Euro stolze 417.000 geworden. Die Gewinne kamen ausschließlich durch einige Aktien zustande; allgemein leidet die Wirtschaft Venezuelas unter dem dramatischen Ölpreisverfall. Zudem ist die dortige Börse keineswegs transparent und auch nicht so einfach zugänglich wie europäische Finanzmärkte. All diese Voraussetzungen verbieten eher ein Engagement, daher wenden wir uns den realen Optionen zu.

Emerging Markets auf breiter Linie enttäuschend 

Als informierter Anleger verbanden Sie letztes Jahr breite Streuung idealerweise mit langem Anlagehorizont und suchten eventuell überdurchschnittliche Erträge in Schwellenländer-Aktien. Vorbildliche Diversifikation bot der Weltindex MSCI in der auf Emerging Markets ausgerichteten Variante. Das Ergebnis war allerdings mehr als enttäuschend, denn von Ihren 100.000 Euro verblieben zum Jahresende lediglich 92.300 Euro. 

Noch schlechter wäre es Ihnen ergangen, wenn Sie stattdessen in brasilianische Wertpapiere oder in Aktien aus der Ukraine investiert hätten. Erstere Variante lies ein 100.000 Euro-Investment auf 66.500 Euro zusammenschmelzen, letztere Option hätte das genannte Anlagevermögen schlicht halbiert. Zwar konnten Schwellenländer-Anleihen vergleichsweise hohe Renditen generieren, doch der exotische Markt hätte derartige Investments aufgrund nicht kalkulierbaren Risikos verboten. 

Europäische Werte weitgehend stabil

Ein altes Sprichwort sagt: Warum in die Ferne schweifen, wenn das Glück vor der Haustür liegt? Hätten Sie im vergangenen Jahr statt auf Schwellenländer auf deutsche oder europäische Aktien gesetzt, könnten Sie sich über die Erträge kaum beschweren. Selbst der DAX hat in einem turbulenten Jahr Ihre 100.000 Euro noch mit neun Prozent Gewinn honoriert. Hätten Sie auf Technologie- oder Nebenwerte gesetzt, wären aus der Summe 132.000 beziehungsweise 121.000 Euro geworden. Noch besser wären Sie mit dänischen oder ungarischen Aktien gefahren, gleichwohl erfordern derartige Investments viel Mut und Insiderwissen. 

Katastrophales Jahr für Rohstoffe

Noch schlechtere Ergebnisse als mit Schwellenländer-Aktien hätten Sie mit Rohstoffinvestments erzielt. Hier wären von 100.000 Euro nach einem Jahr nur noch knapp 78.000 bei Erdöl und 73.500 bei einem globalen Rohstoffindex übrig. Auch Edelmetalle wie Gold und Silber brachten 2015 geringe, aber unübersehbare Verluste.

Fazit

Solide Renditen ließen sich im vergangenen Jahr für Sie nicht mit Schwellenländer-Aktien, sondern nur über klassische deutsche Werte erzielen, vor allem M-DAX und TecDAX zeigten überdurchschnittliche Ergebnisse. Lassen Sie sich bitte nicht von den reizvollen Ergebnissen aus Venezuela irritieren, denn die liegen für Sie in unerreichbarer Ferne und sind wahrscheinlich nicht wiederholbar. Der DAX hat sich unter schwierigen Bedingungen einmal mehr als zuverlässig erwiesen, denn mit neun Prozent im Plus ist er allen klassischen Anlageformen haushoch überlegen. Dazu kommt, dass Sie ständig über die Performance informiert sind und bei Bedarf zeitnah reagieren können.


Dieser Text ist vom Autor freigegeben worden. Er trägt daher die alleinige inhaltliche und presserechtliche Verantwortung. Eine Haftung anderer Personen/Institutionen ist ausgeschlossen.

  

 

 

 

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