US-Dollar: Stark und gefährlich

Ein starker US-Dollar hat enorme Auswirkungen auf die Wirtschaft der Vereinigten Staaten und bedeutet eine Gefahr für den Rest der Welt. Tatsache ist: Die amerikanische Währung erlebt derzeit den längsten Aufwärtstrend seit siebzehn Jahren und verbesserte sich in den letzten elf Wochen konstant.


US-Dollar

Warum ist der US-Dollar so stark?

Gegenüber dem Euro hat der US-Dollar in den vergangenen Wochen unübersehbar zugelegt. Die Gründe hierfür sind allerdings bei der EZB zu suchen, die eine schwache Gemeinschaftswährung favorisiert. Der Fall des britischen Pfundes wurde durch Spekulationen über einen Ausstieg Schottlands aus dem Vereinigten Königreich bewirkt. Der japanische Yen wird durch die Finanzpolitik von Premierminister Abe gedrückt. 

Die Schwäche der führenden globalen Währungen mag rationale Gründe haben, sie tritt jedoch durch den derzeit starken US-Dollar mehr in den Vordergrund. Für die amerikanische Wirtschaft bedeutet der starke Dollar zunächst, dass Rohstoffe billiger werden. Andere Auswirkungen können derzeit kaum abgesehen werden, langfristig sinken jedoch die Exportchancen der USA erheblich.

Weltweite Auswirkungen

Der US-Dollar ist weit mehr als nur die Währung der Vereinigten Staaten, er wird als Zweitwährung in zahlreichen Entwicklungsländern angewendet und ist die Basis für globale Rohstoffgeschäfte. Eine eindeutige Erklärung für die Dollarstärke gibt es nicht, unbestritten sind allerdings die Auswirkungen auf der ganzen Welt. Vielleicht hat die FED bei der Lösung wirtschaftlicher Probleme mehr Kompetenz bewiesen als beispielsweise die EZB, eventuell sorgten auch die wenig umweltfreundlichen Schiefergasprojekte der Amerikaner für wirtschaftliche Entspannung.

Sicher ist hingegen, das die Vereinigten Staaten ihre Bewohner nicht mit europäischen Sozialleistungen verwöhnen und durch permanente Immigration vor europäischen Demografieproblemen verschont bleiben. Der starke US-Dollar wird zu Veränderungen in der globalen Wirtschaft führen.

Die Bedeutung für die Euro-Zone

Ein stärker werdender US-Dollar bewirkt eine kalkulierte Schwäche bei der Gemeinschaftswährung. Allerdings ist zu bezweifeln, ob die Euroschwäche genügend Impulse für eine konjunkturelle Trendwende liefert. Die Ursachen der deutschen Wirtschaftsdelle liegen unter anderem in den unglücklichen Sanktionen gegen Russland, welche die Exporte in diesem Bereich völlig zum Erliegen brachten.

China profitiert vom starken US-Dollar

Das Reich der Mitte hat sich vor Jahren bereits mit riesigen Dollarreserven eingedeckt und gewinnt jetzt durch deren höhere Bewertung. Davon profitieren Wirtschaft und Politik gleichermaßen.

Der Rest der Welt

Der starke US-Dollar führt zu billigen Rohstoffen und wird daher zur Herausforderung für die Schwellenländer. Wie die oft korrupten und totalitären Regime darauf im Einzelnen reagieren, fällt jedoch in den Bereich der Spekulation. Eines allerdings ist sicher: Der starke US-Dollar ist auch dieses Mal eine temporäre Erscheinung, gleichwohl wird er die Welt erneut verändern.


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