Der neue Trend: Gesund ernähren
Die Verbraucher sind zunehmend sensibel, wenn es um ihre Ernährung geht. Biologisch angebautes Gemüse und Obst sind nicht immer zu bezahlbaren Preisen verfügbar, der Drang zur Eigeninitiative wächst insbesondere unter den Großstadtbewohnern. Doch genau in den Metropolen ist der Schrebergarten für die Mehrheit ein unerreichbares Ziel, die wenigen freien Gärten werden meist im Bekanntenkreis weitergegeben. Wer es lieber offiziell mag, kann sich auf eine Warteliste eintragen und bis zu vier Jahre in Geduld üben.
Die Alternative zum Schrebergarten
Findige Unternehmer machen sich die Situation zunutze, sie verfügen über größere Ackerflächen, die sie in Parzellen aufteilen und an Interessenten weiterverpachten. Der Absatz läuft auf Hochtouren, denn immer mehr Verbraucher kennen die geschmacklichen Unterschiede zwischen pflanzlichen Produkten aus dem Supermarkt und denen aus eigenem Anbau. Die Parzellen sind zweckmäßig, sie entbehren allerdings dem aus klassischen Schrebergärten bekannten Luxus wie Laube, Zierrasen oder Terrasse.
Das Geschäftsmodell nennt sich Schrebergarten light und wird von entsprechenden Unternehmen inklusive benötigter Werkzeuge sowie regelmäßiger Gärtnernachrichten per Mail angeboten. Der angehende Hobbygärtner wird darin über anstehende Tätigkeiten informiert und erhält Tipps für die Verarbeitung seiner Ernte zu schmackhaften Gerichten.
Fertig bepflanzte Parzellen
Die Alternative zum Schrebergarten ist nicht nur in der Peripherie der Metropolen anzutreffen, die Fertigparzellen sind mittlerweile bundesweit im Angebot - und es wird immer mehr. Für Landwirte mit umfassenden Anbauflächen ist die parzellenweise Verpachtung oft lohnender als die eigene Bewirtschaftung. Die Standardgröße einer Kleingartenalternative liegt bei 50 Quadratmetern, der wirkliche Reiz liegt jedoch nicht in der Größe.
Bevor eine Fläche verpachtet wird, erhält sie eine Bepflanzung mit etwa zwanzig klassischen und problemlosen Gemüsesorten. Sobald die ersten Sorten geerntet sind, können weitere zehn Arten gepflanzt werden. Im Ergebnis erhalten Hobbygärtner ein vielseitiges und dank dem Verzicht auf Chemikalien gesundes Gemüseangebot.
Erschwingliche Preise
Die Schrebergarten-Alternative kann sich jede Familie leisten, eine Parzelle kostet je nach Anbieter zwischen 200 und 250 Euro pro Jahr. Die Verträge werden immer für ein Jahr geschrieben, jedoch ist die Verlängerung sehr einfach, denn die Vermieter bevorzugen in der Regel Stammkunden. Das Geschäftsmodell funktioniert und ruft immer mehr Mitbewerber auf den Plan.
Den Verbrauchern wird gesunde und vergleichsweise kostengünstige Ernährung aus eigenem Anbau zuteil, den Eignern der verpachteten Flächen stehen langfristig attraktive Mieteinnahmen in Aussicht.