Prof. Fama: Es gibt keine Blasen

Prof. Fama wurde durch seine Hypothese der effizienten Märkte bereits in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts bekannt. Er erhielt für seine Forschungsarbeit 2013 den Nobelpreis. Was Fama immer wieder die Fassung verlieren lässt, ist die anhaltende Diskussion um Blasen an den Finanzmärkten. Dabei handelt es sich um ein Phänomen, das es seiner Ansicht nach nicht gibt.


Prof. Fama

Prof. Fama - ein sympathischer Zeitgenosse

Er hat mit dem Klischee des geldgierigen Kapitalisten keine Gemeinsamkeiten. Er ist ein ausgeglichener, legerer Mensch, der auf Kleiderordnung ebenso wenig Wert legt wie auf Schubladendenken. Er hat zu seinen Mitmenschen stets ein gutes Verhältnis, auch wenn es sich dabei um Kritiker seiner Theorie handelt. Den mit dem Nobelpreis verbundenen Geldbetrag stiftet er der Universität, an der er bis heute über einen Lehrstuhl verfügt. Sein größter Gegner ist sein liebster Golfpartner.

Bei Blasen hört die Toleranz auf

Von Blasen an den Märkten will Prof. Fama nichts hören, dabei verzichtet er sogar auf renommierte Finanzblätter, die sich dem Thema zu ausgiebig widmen. Wenn Kurse dramatisch einbrechen, sind das nach Ansicht des Professors die Resultate aus Übertreibungen. Die Hauptschuld an der letzten Finanzkrise weist er den Politikern zu, welche mit Gesetzesinitiativen und staatlich kontrollierten Banken den Hausbesitz auch für weniger betuchte Amerikaner ermöglichen wollten.

Durch die Unvorhersehbarkeit der Krise wird Prof. Fama in seiner Theorie bestätigt, demnach sind Märkte nicht prognostizierbar. Zur ­Charakteristik von Blasen gehört seiner Meinung nach, dass Preise steigen und nicht absehbar ist, wann sie wieder fallen. Den Beweis zutreffender Vorhersagen konnte bislang noch niemand antreten. 

Die Hypothese der effizienten Märkte

Die Notierungen an den Finanzmärkten enthalten bereits alle zur Verfügung stehenden Informationen. Doch diese Daten beziehen sich nur auf die unmittelbare Gegenwart, ein Blick in die Zukunft ergibt sich daraus nicht. Dazu gehören neue Meldungen, welche die Preise entweder fallen oder steigen lassen. Börsenkurse sind daher unberechenbar, bislang sind zuverlässige Prognosen nicht möglich.

Kritik an Prof. Fama

Der größte Widerspruch an der Theorie des Professors kommt von dem zweiten, mit dem Nobelpreis bedachten Forscher, Robert Shiller. Er behauptet, die Kurse an den Finanzmärkten vorhersagen zu können und bezieht sich damit auf die langfristigen Unternehmensgewinne. Seine Vorhersage zu Blasen an den amerikanischen Immobilienmärkten traf zwar zu, doch stößt auch Shiller immer wieder an Grenzen. 

Prof. Fama empfiehlt Privatanlegern, das Thema Blasen mit breit diversifizierten Investments in Indexfonds zu umgehen. Der Effizienzmarkt-Hypothese entsprechend sind Märkte unberechenbar und lassen sich auch von professionellen Fondsmanagern kaum in den Griff bekommen. Die Praxis gibt Prof. Fama recht.


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