Lädierter Ruf im Zuge der Finanzkrise
Die Probleme für offene Immobilienfonds waren vor allem dadurch entstanden, dass viele Investoren ihr Geld in der Krise überstürzt abzogen. Da Immobilien-Engagements üblicherweise mit langfristiger Kapitalbindung verbunden sind, gerieten etliche Fonds durch die kurzfristigen Mittelabflüsse in Liquiditätsschwierigkeiten. Insgesamt 17 Fonds waren seinerzeit betroffen und mussten geschlossen werden, die überwiegende Mehrzahl befindet sich derzeit noch in der Auflösung. Viele Anleger erlitten dadurch erhebliche Vermögensverluste.
Durch Notverkäufe konnten etliche Immobilien nur unter Wert veräußert werden. Inwieweit bei den noch anstehenden Verkäufen unter dem Strich ein Gewinn oder Verlust übrig bleibt, muss sich noch zeigen. Auf jeden Fall hat sich in der Finanzkrise ein grundsätzliches Konstruktionsproblem offener Immobilienfonds - die langfristige Kapitalbindung bei jederzeitiger Abrufbarkeit der Anlagebeträge - als besonderes Risiko gezeigt.
Gesetzliche Schutzvorschriften gegen erneuten Crash
Der Gesetzgeber hat daher inzwischen reagiert. Seit Mitte 2013 ist eine Neuregelung in Kraft, nach der Anleger, die in offene Immobilienfonds investieren, ihre Anteile mindestens 24 Monate halten müssen. Bei Rückforderungen gilt außerdem eine zwölfmonatige Kündigungsfrist. Dadurch soll verhindert werden, dass es wieder zu massiven Anteilsrückgaben innerhalb kurzer Zeit kommt. Die neuen Vorschriften gelten allerdings nur für Anteilserwerb nach dem Inkrafttreten der Neuregelung. Alt-Anleger können noch flexibler agieren. Trotzdem ist durch die Beschränkung der Verfügbarkeit die Wahrscheinlichkeit, dass es erneut zu einer Schieflage kommt, geringer geworden.
Seither trauen sich Fondsanbieter mit neuen Produkten auf den Markt und auch die Anleger haben offene Immobilienfonds wieder entdeckt. Im Schnitt zwei bis drei Prozent Rendite pro Jahr bietet das Immobilien-Investment. Das ist nicht überwältigend, aber immer noch deutlich mehr, als derzeit mit verzinslichen Anlagen zu erzielen ist. Eine gute Mietauslastung vorausgesetzt, sind die Erträge solcher Fonds gut kalkulierbar und vergleichsweise sicher. Interessant hierbei ist zudem auch der steuerliche Vorteil, da oftmals ein Großteil der jährlichen Ausschüttung steuerfrei erfolgt. Es kommt dabei immer entscheidend auf das Immobilien-Portfolio an, um die Perspektiven zu beurteilen.
Interessant für langfristige Vermögensbildung
Daher ist schon ein genauerer Blick auf den Immobilien-Bestand des jeweiligen Anbieters angebracht. Offene Immobilienfonds bieten auch Anlegern mit überschaubarem Anlagepotential die Chance, kostengünstig - über den Honorarberater - in Immobilien als Anlageklasse (Sachwerte) zu investieren und dabei Risiken zu streuen.
Für langfristigen Vermögensaufbau ist diese Anlageform daher auf jeden Fall interessant. Gute und unabhängige Beratung kann bei der Auswahl helfen.