Sollten Sie in Frankfurt ansässig sein, sind Ihnen die "Hundstage" sicher ein Begriff. Damit werden die regelmäßig im Juli oder August auftretenden extrem heißen Tage bezeichnet. Das Phänomen dauerte in der Vergangenheit nur wenige Tage und brachte Temperaturen bis an die 35 Grad.
Mittlerweile zeigt sich hier der Klimawandel in vollem Ausmaß, die sogenannten Hundstage können bereits im Juni auftreten und bringen ein Backofenklima mit 40 Grad.
Das Klima im Wandel fordert die ersten Opfer
Summer in the City war einst ein gerne gehörter Song, mittlerweile haben deutsche Metropolen keine Sommerromantik mehr zu bieten. Die wenigen Grünanlagen mussten der hohen Nachfrage nach Wohnraum weichen. Inzwischen können sich Beton sowie Asphalt ungehindert aufladen und kühlen auch in der Nacht kaum ab. Der Klimawandel fordert insbesondere bei älteren Bürgern Opfer in zunehmendem Ausmaß.
Forschungsergebnisse stellen keine Entspannung in Aussicht
Als Einwohner von Frankfurt müssen Sie sich, umfangreichen Analysen folgend, auf wesentlich mehr heiße Tage einstellen als bisher. Während Sie in der Vergangenheit über jährlich vier bis sieben Hitzetage klagten, werden in der Zukunft 20 oder mehr Tage mit extremen Temperaturen erwartet. Die Gründe sind seit Jahrzehnten bekannt:
- Zum einen trägt die kontinuierliche Erderwärmung zum Klimawandel bei.
- Zum anderen rächen sich nun die städtebaulichen Fehler aus der Vergangenheit.
Dicht aneinander gebaute Betonklötze und dazwischen asphaltierte sowie baumfreie Straßen nehmen ungeheure Mengen an Hitze auf und geben diese nach Sonnenuntergang an die Umgebung ab. Im Ergebnis haben sie und andere Bürger schlaflose Nächte, während ausgleichende Grünanlagen dem ungebremsten Drang nach mehr Wohnraum zum Opfer fielen. Auch mit einem Anwesen in der Peripherie können Sie dem Klimawandel bald nicht mehr entkommen, denn die Hitzeperioden dauern zukünftig länger und verhindern die Abkühlung nicht nur in den Zentren.
Wie sollten die Verantwortlichen dem Klimawandel begegnen?
Zunächst könnte der Verzicht auf weiteren Wohnraum in der City der Entwicklung die rasante Geschwindigkeit nehmen. Des Weiteren zeigt ein Besuch der Stadt Freiburg im Breisgau, dass es effiziente Maßnahmen zur innerstädtischen Klimaregulierung bereits seit Jahrzehnten gibt. Das gesamte Stadtzentrum von Freiburg ist mit Wasserläufen durchzogen. Zahlreiche Alleen sowie Grünanlagen tragen außerdem dazu bei, dass die Freiburger den Begriff Hundstage noch nie am eigenen Leib verspüren mussten. Ausreichend Wasser und Grün könnten auch in anderen Städten den Klimawandel erträglicher gestalten.
Doch die Städteplaner zahlreicher Metropolen haben die Generierung von mehr Wohnraum auf der Agenda und können sich kaum für neue Parkanlagen mit Wasserläufen begeistern.