Nachhaltigkeit hält die Welt im Gleichgewicht
Der Begriff wurde erstmals zu Beginn des 18. Jahrhunderts im Segment Forstwirtschaft definiert. Hans-Karl von Carlowitz schrieb dazu in seinem Buch "Ökonomie der Waldkultur", dass nur so viel Holz geschlagen werden sollte, wie der Wald durch Reproduktion verkraften kann.
Auf der Basis der ersten Definition generiert Nachhaltigkeit in der Gegenwart das globale Gleichgewicht. Die prinzipielle Idee: Wir Europäer dürfen langfristig nicht auf Kosten nachfolgender Generationen und zulasten der Bewohner anderer Erdteile unseren Wohlstand aufbauen. Nachhaltigkeit tangiert alle gesellschaftlichen Ebenen und kommt in der Umwelt ebenso zum Ausdruck wie mittlerweile bei der Geldanlage.
Wie funktioniert Nachhaltigkeit in der Geldanlage?
In den letzten Jahren kommt die von Nachhaltigkeit geprägte Geldanlage zunehmend in den Fokus der Verbraucher. Angetrieben von finanziellen und ökologischen Beinahe-GAUs, zieht der Wunsch der Nachhaltigkeit auch bei der Geldanlage ein. Der Hintergrund: Verbraucher möchten vermehrt in Unternehmen investieren, die mit nachhaltigem Geschäftsprinzip Gewinne erzielen und sich für die Umwelt engagieren. Nach den Vorstellungen der anlegenden Verbraucher wird Nachhaltigkeit in der Geldanlage durch das Ausschlussprinzip erreicht, demnach sind folgende Investitionsbereiche tabu:
- Die Geldanlage bei Unternehmen, die Waffen produzieren oder verkaufen.
- Das Investment in konventionelle und umweltgefährdende Energieträger.
- Die Investition in Firmen, die Kinderarbeit fördern.
Die Liste kann beliebig erweitert werden, denn auch bei Rohstoffförderern und manchen Investmenthäusern spielt nachhaltiges Vorgehen immer noch eine untergeordnete Rolle. Andererseits springen viele Emittenten auf diesen Zug auf, die sich bei genauer Betrachtung nur wenig nachhaltig zeigen.
Das Problem der Definition
Wann zeichnet sich eine Geldanlage durch Nachhaltigkeit aus? Verbraucherschützer bemühen sich um eine allgemeingültige Definition, sie stoßen dabei allerdings auf Herausforderungen. Es gibt zwar ökologisch aufgebaute Aktienfonds, diese können jedoch bei der Beurteilung nicht nur an Nachhaltigkeit gemessen werden.
Als zeitgemäße Investments müssen sie auch mit Performance und Transparenz überzeugen. Ethik und Rendite konkurrieren oft miteinander, Anleger müssen sich für eine Geldanlagevariante entscheiden, die mit einem Kompromiss ihren persönlichen Anforderungen entgegenkommt.
Anleger müssen selber entscheiden
Wenn eine Geldanlage alle oben genannten Ausschlusskriterien erfüllt, leidet oft die Performance. Bei überdurchschnittlichen Kosten erzielen nachhaltige Investments nur selten befriedigende Renditen.
Es muss daher jeder Anleger für sich die richtige Balance zwischen Nachhaltigkeit und Rendite finden. Ein Grund für ein Gespräch mit einem unabhängiigen Honorar-Finanzanlagenberater.