Jeder dritte Mieter ist ausreichend solvent
Die Untersuchung hat sich dabei praktisch flächendeckend mit der Wohnkaufkraft in insgesamt 402 Kreisen und kreisfreien Städten in Deutschland befasst. Das Ergebnis ist verblüffend: rund 37 Prozent der Mieter könnten sich Immobilieneigentum leisten. Selbst Bezieher niedrigerer Einkommen müssten darauf nicht verzichten. Für sie käme vor allem der Erwerb einer Eigentumswohnung in Betracht. In 85 Prozent der untersuchten Gebiete wäre der Kauf einer 70 Quadratmeter-Eigentumswohnung darstellbar. Die Finanzierungslast würde auch bei geringerem Verdienst 40 Prozent des Haushalts-Nettoeinkommens nicht überschreiten. Viele Mieter scheuen offenbar trotz niedriger Zinsen die ihrer Sicht nach häufig zu teuren Immobilien.
Kauf nicht immer besser als Miete
Doch ganz so einfach ist die Situation nicht. Nicht für jeden rechnet sich der Kauf. Zwar ist für die große Mehrheit der Mieter mit einem monatlichen Nettoeinkommen über 1.200 Euro - insgesamt 73 Prozent - auf lange Sicht Kauf besser als Miete. Doch gibt es auch etliche 'Ausnahmeregionen', bei denen es sich genau umgekehrt verhält. Hier ist die Miete günstiger. Das gilt vor allem für die Metropolregionen um München, Hamburg, Berlin und Frankfurt sowie das Gebiet um Freiburg. Es wurden aber auch viele ländliche Regionen mit einem besonders engen Immobilienmarkt festgestellt, zum Beispiel an den Küsten oder in etlichen Teilen Bayerns. Bei insgesamt zehn Prozent der untersuchten Gebiete stellten die Analysten fest, dass unter einem Einkommen von 1.700 Euro eine 70 Quadratmeter-Wohnung nicht erschwinglich ist - weder als Eigentum noch zur Miete.
Auch Haus mit Garten denkbar
Der Traum vom eigenen Haus mit Garten muss trotzdem kein Wunsch bleiben. Es kommt darauf an, wo er verwirklicht werden soll. In Ostdeutschland zum Beispiel ist das Eigenheim auch für Bezieher niedrigerer Einkommen erschwinglich. Aber auch in den alten Bundesländern gibt es durchaus Chancen. Die Studie ermittelte in jedem zweiten Landkreis Möglichkeiten für Bezieher von Nettoeinkommen von 1.200 Euro und mehr im Monat. Dabei wurde immerhin von Einfamilienhäusern von mindestens 100 Quadratmetern Wohnfläche ausgegangen.
Steigende Immobilienwerte - Ausnahme Ostdeutschland
Hinsichtlich der weiteren Wertentwicklung zeigt sich die Studie gleichfalls optimistisch. In etwa 75 Prozent der untersuchten Kreise wird mit steigenden Immobilienpreisen bis 2025 gerechnet. Besonders in Süddeutschland gebe es bei Wertsteigerungen nur wenige Gebiete mit 'weißen Flecken', so die Autoren der Untersuchung. Wesentlich verhaltener wird dagegen die Situation in Ostdeutschland beurteilt. Hier komme es bei der Werthaltigkeit entscheidend auf die Lage des Objektes an. Ungünstige Lagen drohten schnell an Wert zu verlieren. Beim Erwerb einer Eigentumswohnung oder eines Hauses in Ostdeutschland sei daher besondere Sorgfalt geboten.