In Zeiten hoher Zinsen waren Feld- und Forstanlagen nicht besonders gefragt. Denn Agrarflächen und Wälder bieten zwar eine vergleichsweise kontinuierliche, aber nicht sehr hohe Rendite. Bei verpachtetem landwirtschaftlichen Boden sind es etwa ein Prozent - 2,5 Prozent lassen sich bei Bewirtschaftung in Eigenregie erzielen. Was früher unattraktiv war, lohnt sich heute angesichts fehlender, besser verzinster Alternativen.
Rendite inzwischen attraktiv
Vor dem Hintergrund des weltweiten Bedarfs an nachwachsenden Rohstoffen und Nahrungsmitteln sind die Perspektiven der landwirtschaftlichen Nutzung durchaus positiv. Dabei gibt es regional beträchtliche Preisunterschiede. In Gebieten mit intensiver Landwirtschaft liegen die Preise hoch; wo die Lagen oder die Anbaubedingungen ungünstiger sind, ist der Boden dagegen wesentlich billiger, aber auch weniger ertragreich.
Flächen für Agrar- und Forstanlagen zu finden, ist dabei mittlerweile gar nicht mehr so einfach, denn in manchen Regionen wurde der Markt de facto schon leer gekauft. Außerdem hat das Engagement von Investoren die Preise derart in die Höhe getrieben, dass ein Einstieg heute schon fast riskant ist.
Trotzdem nicht ohne Risiko
Vor allem in Ostdeutschland ist der Investoren-Anteil bei Agrarflächen hoch. Er soll bei über 50 Prozent liegen. Dies hat viel mit der Agrarstruktur in der ehemaligen DDR und dem Umbruch im Zuge der Wende zu tun. Angesichts des knappen und teuren Angebotes hierzulande weichen Anleger zunehmend auf andere Länder aus, wo das Angebot noch größer und günstiger ist. Doch dieser Weg ist nicht ohne Risiken - zum Beispiel bei Investments in Osteuropa. Hier gibt es zwar inzwischen einen gesicherten rechtlichen Rahmen, aber die Besitzverhältnisse sind längst nicht immer klar.
Die Wahrscheinlichkeit, Boden von nicht rechtmäßigen Besitzern zu erwerben, liegt daher recht hoch. Im Zweifelsfall erleiden Investoren dadurch hohe Verluste. Auch das Investment in Forstanlagen ist nicht risikolos. Da sind zum einen die unkalkulierbaren Naturgewalten. Stürme haben schon manchem Wald erheblich zugesetzt und nach einem solchen Ereignis fallen die Holzpreise wegen des Überangebotes regelmäßig.
Bäume wachsen außerdem bis zur "Ernte" nur sehr langsam und wie die Marktverhältnisse dann aussehen, lässt sich im vorhinein nur schwer einschätzen. Dazu kommt, dass Wälder nicht unbedingt ein fungibles Investment sind. Feld- und Forstanlagen können daher eine interessante Beimischung bei größeren Vermögen sein. Eine Lösung für den herrschenden Anlage-Notstand sind sie nicht.