Lange Zeitreihen und Auswirkungen auf das Risiko

Aktien gelten gemeinhin als riskante Anlage. Deshalb setzen die meisten Deutschen trotz niedriger Zinsen nach wie vor auf vermeintlich sicheres Investieren in Spareinlagen, Fest- und Tagesgeld. Auf lange Sicht ist das Risiko bei Aktien aber überschaubar, das zeigen statistische Untersuchungen.


Risiko

Statistisch belegt: Realer Gewinn mit Aktien 

In einer aktuellen Analyse von Allianz Global Investors, der Investmenttochter des Versicherungskonzerns, wird der Vorzug des Sparens in Aktien deutlich. Die Analysten haben dabei den US-Markt untersucht, für den die längsten Datenreihen vorliegen. Auf 30 Jahres-Zeiträume betrachtet brachte das Aktieninvestment Anlegern danach in der Vergangenheit eine Mindest-Rendite (also schlechteste Rendite) von jährlich 2,81 Prozent - und zwar inflationsbereinigt!

Auf dieses Ergebnis kamen fiktive Anleger, die im Jahre 1903 eingestiegen und 1933 wieder ausgestiegen wären.  Bei anderen 30 Jahres-Zeiträumen liegt die Performance zum Teil sogar noch deutlich höher. Wer zum Beispiel 1983 breit gestreut Aktien erwarb und im vergangenen Jahr verkaufte, hat 7,5 Prozent Rendite jährlich erzielt - und das trotz der Auswirkungen des 11. September, dem "schwarzen Montag" und der Finanzkrise. Hinter diesen Ergebnissen verblassen die Renditen anderer Anlageformen deutlich. 

Bestätigung theoretischer Erkenntnisse 

Die Analyse bestätigt wissenschaftliche Erkenntnisse über den Zusammenhang von Rendite und Risiko. Da Aktien prinzipiell mit größeren Unsicherheiten behaftet sind als das klassische Sparbuch oder andere Bankeinlagen, müssen sie bei marktkonformer Bewertung auch eine höhere Rendite erwarten lassen. Das Risiko 'erratischer' Kursausschläge einzelner Werte lässt sich dabei durch Risikostreuung verringern. Das Risiko schlechter Ergebnisse eines Portefeuilles wird außerdem immer geringer, je länger das Aktieninvestment durchgehalten wird. Dann spielt auch der Zeitpunkt des Ein- und Ausstiegs keine so bedeutende Rolle mehr.

Die Konsequenzen für das Anlageverhalten sind eindeutig: es lohnt sich auf lange Sicht, systematisch Vermögen mit Aktien aufzubauen oder einmalig anzulegen. Wer darauf setzt, kann praktisch kaum etwas verkehrt machen. Wichtig ist dabei nur eine ausreichende Mischung. Es geht darum, den alle Märkte zu kaufen und nicht spekulativ auf die Entwicklung bestimmter Aktien zu hoffen. 

ETF als Basis einer Anlagestrategie 

Ein besonders gutes Instrument dafür sind ETF - Exchange Trade Funds. Dabei handelt es sich um Investmentfonds, die einen bestimmten Referenzindex abbilden und an der Börse gehandelt werden. Durch die Konstruktion von ETF ist es auch für Anleger mit kleineren Beträgen einfach möglich, systematisch in die ganze Welt, also alle Märkte zu investieren, ohne alle Einzelwerte kaufen zu müssen. Einen weiteren Vorteil stellen die Kosten dar.

Als passiv gemanagte Fonds sind sie wesentlich kostengünstiger als herkömmliche Fondsprodukte.  Derzeit ist erlebt die Börse mal wieder einige Turbulenzen. Wer Aktien langfristig als Anlage betrachtet, kann damit gelassen umgehen. 


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