Die Inflationsrate in Deutschland ist im April 2013 weiter gesunken und hat damit den niedrigsten Stand seit September 2010 erreicht. Die Endverbraucherpreise für Waren und Dienstleistungen sind im Vergleich zum Vormonat nach den vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes nur um 1,2 Prozent gestiegen. Die endgültigen Berechnungen wollen die Statistiker bis zum 14. Mai 2013 liefern. Der derzeit positive Trend der Inflation soll vor allem in günstigeren Energiepreisen begründet sein. Überraschungen - respektive Teuerungen - gab es dagegen bei Lebensmitteln.
Deutsche und europäische Inflation: Im April 2013 derzeit unter zwei Prozent
Energie hat sich im April 2013 mit nur 0,4 Prozent unterdurchschnittlich verteuert. Zu der günstigen Inflationsrate trugen außerdem niedrigere Preise für Pauschalreiseangebote bei. Lebensmittel kosteten im April 2013 jedoch 4,1 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Für die EU als Ganzes wies der "Harmonisierte Verbraucherpreisindex" im April 2013 eine Inflation von 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr aus. Im Vergleich zum März war er um 0,5 Prozent gesunken. Mit den deutschen Zahlen sind diese Werte zwar nur bedingt vergleichbar, da zu ihrer Berechnung ein anderer Warenkorb herangezogen wird. Und hier liegt das grundsätzliche Problem: was ist eigentlich Inflation? Inflation ist nicht der künstlich zusammengestellte Warenkorb, der immer eine möglichst geringe Preissteigerung suggerieren soll. Nein, Inflation ist per Definition das Verhältnis Geldmengenwachstum zu Realgütern. Dieses Verhältnis läuft seit Jahren mehr und mehr aus dem Ruder. Die echte Inflation, oder besser gesagt der Kaufraftverlust, liegt in Deutschland tatsächlich bei 4-5%, Tendenz steigend.
Mittelfristig: Inflationäre Tendenzen durch Geldmengenerhöhung
Die Bundessregierung prognostiziert zwar für das Gesamtjahr 2013 eine Inflation des Waren- und Dienstleistungskorbs von 1,7 Prozent, als Konsequenz der anziehenden Konjunktur (?) soll sie im nächsten Jahr dann auf 1,9 Prozent steigen. Ob sich die Prognose für diese "offizielle" Inflation erfüllt oder sogar längerfristig trägt, bleibt abzuwarten. Nach allen bisherigen volkswirtschaftlichen Erfahrungen führen Geldmengenerhöhung über kurz oder lang immer zu inflationären Tendenzen. Die Frage ist lediglich, wann diese und vorallem wie stark diese kommen. Ihre private Vermögensstruktur sollten Anleger und Sparer daher auf jeden Fall auf eine höhere Geldentwertung vorbereiten. Zumal jetzt schon eine reale Negativverzinsung für alle festverzinslichen Anlagen besteht. Die optimale Strategie dafür ergibt sich aus dem eigenen Anlegerprofil sowie der Lebenssituation. Der Rat von einem unabhängigen Vermögensberater, der seine Kunden ausschließlich auf Honorarbasis betreut, hilft bei der Entwicklung individueller Anlagekonzepte, die auch bei weiter steigender Geldwentwertung und anderen Unwägbarkeiten des Finanzmarktes Erfolg versprechen.