Die Europäische Zentralbank stellt mit ihrer Geldpolitik Kleinsparer vor große Herausforderungen bei der Altersvorsorge. Auch vermögende Familien sehen in der EZB-Politik eine Gefahr für ihre Vermögenswerte. Allerdings reagieren beide Bevölkerungsgruppen vollkommen unterschiedlich auf die neuen Bedingungen. Kleinsparern ist das Risiko bei Investments in Aktien oder Immobilien oft zu hoch, sie geben sich daher mit dem Vermögenserhalt zufrieden. Vermögende Anleger möchten auch im andauernden Niedrigzinsumfeld attraktive Renditen erzielen und sind dafür zum Eingehen höherer Risiken bereit.
Reiche Anleger investieren bevorzugt in deutsche Werte
Der Anlageschwerpunkt entfernt sich dabei zunehmend von Anleihen und wendet sich immer mehr den Assetklassen Aktien und Immobilien zu. Die meist von Family Offices betreute Klientel besteht auf bestmögliche Diversifizierung und favorisiert Investments mit langem Anlagehorizont. Der Standort Deutschland spielt für sie aus Sicherheitsgründen bei der Geldanlage eine immer größer werdende Rolle.
Vermögende Investoren vertrauen bei der Geldanlage weniger den aktiv gemanagten Investmentfonds, sie möchten vielmehr über den Aktien-Erwerb Einfluss auf die emittierenden Unternehmen ausüben. Anlageentscheidungen werden bei Reichen im Familienkreis getroffen, wobei meist auf einen externen Berater verzichtet wird.
Eher Investments in Immobilien als in die Infrastruktur
Da reiche Familien derzeit noch keinen Engpass bei Immobilienangeboten in Deutschland feststellen können, fließen in die Portfolios zunehmend Immobilien-Investments ein. Einige Familien investieren außer in Immobilien in die Infrastruktur, allerdings halten hohe finanzielle Einstiegshürden sowie die Abhängigkeit von staatlichen Entscheidungen die meisten Vermögenden von Infrastrukturinvestments ab. Die favorisierten Anlageformen sind Wohnimmobilien und eben Aktien, wobei häufig Einzeltitel mit Dividenden-Ausschüttungen gewählt werden.
Wenig Neigung zur Finanzberatung
Reiche Anleger verzichten oft auf einen Finanzberater, weil die Vermögensplanung und Verwaltung bereits von einem Family Office gewährleistet ist. Gleichzeitig übertragen vermögende Familien Steuer- und Rechtsfragen meist langfristig an externe Beratungsunternehmen. Beides geschieht mit dem Wissen, dass reiche Leute oft gute Unternehmer, jedoch selten gute Anleger sind. Wenn sich reiche Familien für eine Anlageberatung entscheiden, legen sie Wert auf einen unabhängigen Berater und auf Diskretion. Dass sie ihre Geldanlage in Aktien oder Immobilienwerte gerne selbst in die Hand nehmen, liegt dabei an nicht vorhandenen Interessenskonflikten.
Fazit
Reiche Anleger machen Ihnen vor, wie Sie mit Investments in Aktien oder Immobilien Ihre Altersvorsorge auch bei niedrigen Zinsen auf ein sicheres Fundament stellen können. Da Sie vermutlich von keinem Family Office betreut werden, sollten Sie sich bei der Geldanlage von einem unabhängigen Finanzberater begleiten lassen.