Das Aktienjahr 2015 aus der Sicht der Optimisten
Fachleute erwarten beim DAX einen Anstieg um neun Prozent, er dürfte im kommenden Jahr die 11.000 Punkte-Region anvisieren und zum Ende knapp darunter notieren. Geht es nach den führenden deutschen Finanzinstituten, könnte der Index bereits im Sommer die 11.000 Punkte-Schwelle überwinden und zum Jahresende bei 500 Zählern darüber verharren.
Das kommende Aktienjahr wird von der Deutschen Bank sehr optimistisch betrachtet, die Schweizer USB schließt sich dem an. Der Deutsche Aktienindex erreichte mit 10.093 Punkten im Dezember 2014 seinen bisherigen Höchststand.
Die Gründe der Optimisten
Die globale Wirtschaft wächst 2015 wieder und die exportorientierten Unternehmen Deutschlands werden nach optimistischem Dafürhalten davon profitieren. Die damit in Aussicht gestellte Steigerung seitens Umsatz und Gewinn wird das kommende Aktienjahr zu ihren Gunsten erscheinen lassen.
Auch der mit Vorsatz geschwächte Euro trägt seinen Teil zur Belebung der deutschen Wirtschaft bei, ebenso wie das derzeit günstige Kurs-Gewinn-Verhältnis der im Index vertretenen Konzern-Anteile. Eine Erholung der Gemeinschaftswährung steht derzeit nicht auf der Agenda vieler Analysten, sie erwarten stattdessen Notierungen bei 1,20 Dollar oder darunter.
Das Aktienjahr 2015 steht für die Optimisten auch deswegen unter einem guten Stern, weil die Politik der Zentralbanken dem Aktienmarkt zugutekommt. Allerdings ist der von vielen prognostizierte Aufschwung nicht von selbsttragender Natur, auch sind in den Vorhersagen keine unerwarteten Entwicklungen berücksichtigt. Daher wird die positive Einschätzung für das Aktienjahr 2015 bei Weitem nicht von allen Finanzexperten unterstützt.
Was dagegen spricht
Die europäische Konjunktur zeigt bislang nur wenig Wachstumsansätze, der Optimismus vieler Marktteilnehmer sei nicht gerechtfertigt, weil deutsche Unternehmen in Europa das meiste Geld verdienen. Es ist sogar zu befürchten, dass die eventuell geringere europäische Nachfrage die Umsatzzahlen der deutschen Unternehmen in den Keller treibt. Aus der Sicht der Pessimisten ist für das Aktienjahr 2015 kaum mit neuen Impulsen aus Brüssel zu rechnen. Die bisherigen Ankündigungen bezüglich expansiver Geldpolitik sind vom Markt schon längst eingepreist.
Das Aktienjahr aus der Sicht der Anleger
An dieser Stelle möchten wir noch einmal daran erinnern, dass Prognosen kein Ersatz für langfristige Portfolio-Ausrichtung sind. Sie sollten aufgrund ihres eher zufälligen Charakters nicht in die Vermögensanlage einbezogen werden. Mit zeitgemäßer Diversifikation und langem Anlagehorizont wird das Aktienjahr 2015 in jedem Fall mit Bravour gemeistert.