Ob die aktuelle Zinsentwicklung hier tatsächlich einen Wendepunkt markiert, bleibt jedoch abzuwarten. Wie so oft im Leben zählt auch für günstiges Baugeld Gelassenheit - und die Zusammenarbeit mit einem professionellen und unabhängigen Berater. Ende Mai 2013 hat Fed-Chef Bernd Bernanke mit seinem Auftritt vor dem US-Kongress für eine anhaltende Verunsicherung an den Finanzmärkten gesorgt: Großzügigen Liquiditätszusagen stand seinerzeit die Ankündigung einer deutlich strikteren Zinspolitik gegenüber. Die Börsen reagierten darauf weltweit mit Turbulenzen. Die Kurse für Aktien und Anleihen befinden sich seitdem tendenziell im Fall, dafür steigen die Zinsen. Die Folgen dieses Trends sind auch in der Baufinanzierung spürbar. In den USA sind die Darlehenszinsen für Hypotheken-Kredite mit 15 Jahren Laufzeit seit Ende Mai von 2,7 auf 3,2 Prozent angestiegen. Auch auf dem deutschen Markt wird Baugeld inzwischen teurer.
Günstiges Baugeld - auch bis auf weiteres realistisch
In der vergangenen Woche signalisierte Bernanke erneut, dass erhöhte Zinsen demnächst durchaus zum Fed-Programm gehören könnten. Die Möglichkeit der Zinswende steht damit sehr deutlich im Raum - auf den ersten Blick könnte damit auch günstiges Baugeld problematisch werden. Experten meinen dagegen, dass die Zinsen für Immobilienkredite zwar in absehbarer Zeit nicht weiter sinken werden, rechnen jedoch auch nicht mit einem dramatischen Sprung nach oben.
Neue Krisen-Szenarien und eine dadurch ausgelöste "Flucht" von Investoren in deutsche Staatsanleihen könnten die Zinsen dafür sogar in moderatem Maß nach unten treiben. Auch ob die Zinswende tatsächlich kommt, ist eine offene Frage. Solange die US-Notenbank die Konjunkturentwicklung mit niedrigen Zinsen stützt und Europa der Schuldenkrise nur durch die Niedrigzinspolitik der EZB begegnen kann, ist sie eher unwahrscheinlich. Zudem wird das allgemeine Zinsniveau nicht nur durch den offiziellen Leitzins, sondern durch viele weitere Faktoren beeinflusst.
Hohe Tilgungsraten und Zinssicherheit durch Forward-Darlehen
Immobilienexperten raten grundsätzlich davon an, die Entscheidung für Immobilieninvestitionen an das Zinsniveau für Darlehen zu binden. Aus ihrer Sicht sollten Bauherren die derzeit vorhandenen Möglichkeiten für günstiges Baugeld mit kurzen Finanzierungslaufzeiten kombinieren. Optimal lässt sich das Zinstief mit mindestens dreiprozentigen Tilgungen nutzen - die kürzere Laufzeit des Kredits sorgt dann für einen spürbaren Vorteil bei den Kosten. Empfehlenswert ist in diesem Kontext auch eine hohe Anfangstilgung. Immobilienbesitzer, die in den kommenden drei Jahren eine Anschlussfinanzierung planen, sollten sich für ein Forward-Darlehen entscheiden und sich ihr günstiges Baugeld damit für die gesamte Finanzierungslaufzeit sichern.
Auf keinen Fall sollte günstiges Baugeld den Ausschlag für ein Eigenheim geben. Entscheidend sind hier vielmehr die persönliche Vermögens- und Lebenssituation sowie planbare Tilgungsspielräume durch Erbschaften oder fällige Versicherungsverträge. Das Konzept für günstiges Baugeld sollte am besten zusammen mit einem wirklich unabhängigen und auf Honorarbasis tätigen Berater entwickelt werden. Dieser wird die individuellen Vermögensvoraussetzungen seiner Kunden bei einer Neu- oder Anschlussfinanzierung auf professionelle Weise mit den aktuellen Zinskonditionen sowie mit prognostizierbaren Trends verbinden.