Goldaktien im Abwind - die Gründe
Bis dato holte man um 166.600 Tonnen Gold aus den Minen, zwei Drittel davon seit 1950. laut US Geological Society in den letzten Jahren um 2.500 Tonnen pro Jahr. Dabei wird ein Drittel das Goldes in nur drei Ländern abgebaut, darunter China mit 13,1 sowie die USA und Australien mit je 9,1 Prozent. Aktuell fällt der Goldpreis. Besonders Großinvestoren verlassen den lange Zeit sicheren Goldhafen und stießen bereits Anfang 2012 ihre Goldbestände ab, um erneut in Aktien zu investieren. 2013 ist noch jung, aber Gold glänzt bereits mit einem Wertverlust von 7 Prozent, Indexfonds Market Vectors Gold Miners ETF mit über 20 Prozent. Besonders Aktien von Minengesellschaften in Schwellenländern stürzten - wie die südafrikanische Harmony Gold mit 29 Prozent - erheblich ab. Edelmetalle: Was läuft da falsch?
Der seit 2008 steigende Goldpreis veranlasste Minengesellschaften zu überdimensionierten Investitionen, also Produktionssteigerungen um jeden Preis. Trotz magerer Performance blieben Anleger bei der Stange - und kauften weitere Anteile. Inzwischen erkennen Minenbetreiber die Unausweichlichkeit des Strukturwandels: Sie schließen unprofitable Minen, machen Anlegern gegenüber ihre Produktionskosten transparent und setzen auf freie Mittelquellen sowie gute Dividendenrenditen. Gold Fields, Südafrika, nahm die Aufspaltung vor, indem sie alte Bergwerke in ein extra gegründetes Unternehmen auslagerte. Trotz deren Anstrengungen, modernen Goldabbau zu betreiben, ist das Interesse an den Aktien gering: Weil Erneuerungsprozesse ohne Entlassungen kaum machbar sind, beuteln Arbeitskämpfe die Minen - zu Lasten der Produktivität. Newgate Capital Portfoliomanager Avy Hirshman rät deshalb, sich auf liquide Minenbetreiber stabilerer Ländern zu konzentrieren, die mit vernünftigem Kostenrahmen und freiem Cash-Flow aufwarten können.
Traditionell gilt die Anlage in Gold weiter als krisensicher, da der Preis des Edelmetalls nie auf Null fällt. Insofern sollten Edelmetalle Teil jedes sinnvollen Vermögensmixes sein. Neben physischem Gold wie Barren und Münzen bleibt die Option, in Gold-ETCs (Exchange Traded Commodities) zu investieren, Wertpapiere, die dem Goldpreis folgen und mit physischem Gold besichert sind. Minenaktien sind aus den oben genannten Gründen deutlich volatiler. Doch gut durchdacht und strukturiert eingesetzt, können sie gerade nach den Kursrückgängen als Ergänzung zum Investmentmix eingesetzt werden. - z. B. auch über etablierte Investmentfonds.
Echte Goldgruben? Expertenrat einholen
Nur in stabilen Regionen arbeitende Goldminen, die auf Kostentransparenz setzen, kommen in Frage: Ein Blick auf den Arca Gold Bugs Index zeigt die Wertentwicklung der Minenunternehmen. Doch wie unterscheiden Sie echte Goldgruben von Groschengräbern? Und wie ist es um Ihre persönliche Risikostruktur bestellt? Holen Sie den Rat von einem Finanzberater ein, der auf Honorarbasis arbeitet. Ein Honorarberater ist ein unabhängiger Finanzexperte, der gemeinsam mit Ihnen Ihre persönlichen und zu Ihnen passenden Investmentmix findet.