Family Office: Hintergründe

Das Niedrigzinsniveau vereinigt Reiche und Durchschnittsdeutsche bei der Suche nach lukrativen Investments. Während der Normalbürger sein Glück bei der Bankberatung sucht, findet der Vermögende Hilfe beim sogenannten Family Office, dem er neben seinem Geld auch andere Dinge zur Erledigung überlässt


Family Office

Was ist ein Family Office?

Unter einem Family Office verstehen Fachleute eine bankenunabhängige Organisation, welche die privaten Vermögenswerte von wohlhabenden Personen oder Familien betreut. Die verwalteten Reichtümer übersteigen die Sparsummen von Durchschnittsbürgern deutlich, sie sind oft im zweistelligen Millionenbereich angesiedelt. Reiche Menschen verlieren bei der Vielzahl ihrer Investments leicht den Überblick, daher ist die Institution in gewissem Sinn lebensnotwendig.

Die Mitarbeiter dieser Unternehmen schaffen Ordnung und fangen damit bei der Prüfung wichtiger Kriterien an: 

Auf der Basis der Antworten entwickelt das Family Office eine individuelle Strategie zur Mehrung des Privatvermögens. Die Entwicklung einer passenden Anlagestrategie ist immer eine Herausforderung, ganz gleich, ob der Kunde sehr reich oder ein Normalverdiener ist. Doch verlassen sich weniger Wohlhabende in der Regel auf ihren Bankberater, während Reiche auf die Meinung mehrerer Vermögensverwalter, Immobilienberater und Analysten vertrauen. 

Das Heer der Berater wird vom Family Office mit dem vermögenden Kunden zusammengebracht. Es fungiert sozusagen als Bindeglied zwischen den Parteien. Das Family Office beruft Vermögensverwalter und überwacht sowohl die Finanzplanung als auch das Portfoliomanagement.

Nebenbei betrauen reiche Kunden das Family Office mit der Erledigung anderer Aufgaben, wie etwa die Begleichung von Rechnungen oder die Internatsplatzsuche für den Nachwuchs. Auch bei Erkrankung des Kunden kann das Office helfen, es sucht den geeigneten Facharzt und organisiert den Klinikaufenthalt. 

Reich und Arm wird von den gleichen Verhaltensweisen geprägt

Das kann jedes Family Office bestätigen, denn die hier verkehrenden Klienten sind ebenso wenig risikofreudig wie der Durchschnittsdeutsche. Auch in ihrem Anlageverhalten heben sich Reiche kaum von der Masse ab. Sie legen ihr Vermögen gerne liquide oder in Sachwerten an, der Aktienboom ist an den meisten vermögenden Kunden ebenso vorübergegangen wie an allen Bundesbürgern.

Ihrer meist besseren Bildung zum Trotz glauben Reiche, dass Aktien für sie zu kompliziert sind und kaum beherrschbare Risiken in sich bergen. Nach der letzten Finanzkrise sind Reiche in ihrem Investitionsverhalten eher noch konservativer geworden als vorher. Dementsprechend erwartet der typische Klient von seinem Family Office nur verhältnismäßig bescheidene Renditen, die nach Steuern etwa bei fünf Prozent liegen. 

Da sich die Bedürfnisse wenig unterscheiden, sind für ein Family Office nicht unbedingt zweistellige Vermögensbeträge notwendig, sondern kann bereits für Unternehmer oder Erben mit einen Vermögen ab ca. 1 Million Euro sinnvoll sein. Diese Dienstleistung wird von sogenannten Multi-Family-Offices erbracht, während sich die Family Offices im klassisches Sinne auf die Betreuung nur einer oder einer handvoll sehr vermögender Familien beschränken. 


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