ETP, ETF und ETC sind Kürzel, die heute häufig im Zusammenhang mit Investmentprodukten verwandt werden. Nicht immer fällt es dem Laien leicht, die einzelnen Begrifflichkeiten auseinanderzuhalten und zuzuordnen. Daher hier ein kurzer Überblick.
ETP als Oberbegriff
Allen Produkten, die hinter diesen Abkürzungen stehen, ist eins gemeinsam: sie sind 'Exchange Traded' - daher der Begriffsbestandteil 'ET'. Exchange Traded heißt, dass es sich um Wertpapiere handelt, die an der Börse gehandelt werden. ETP bedeutet dabei 'Exchange Traded Produkts' und stellt eine Sammelbezeichnung für diese Wertpapiere dar.
Handelbar sind Aktien, Anleihen und andere Titel zwar auch. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal von ETP besteht aber darin, dass sie sich auf Indizes oder anderes Basiswissen beziehen. Ihre Wertentwicklung leitet sich daher von der Entwicklung einer Bezugsgröße ab. Aktien und Rente sind dagegen originäre Werte.
ETF: Börsengehandelte Indexfonds
ETF steht für 'Exchange Traded Funds' und bezeichnet börsengehandelte Indexfonds. Diese besondere Form von Investmentfonds hat einen Wertpapierindex als Bezugsgröße, das kann ein Aktienindex, ein Rentenindex, ein Länder- oder Marktindex sein. Die Möglichkeiten zur Indexabbildung sind praktisch unbegrenzt. Im Unterschied zu 'normalen' Investmentfonds beschränken sich ETF darauf, ihren jeweiligen Index lediglich nachzubilden, sie wollen nicht besser abschneiden als der Referenzindex.
Herkömmliche Fonds wollen dagegen besser sein. Das macht das Fondsmanagement bei ETF wesentlich weniger aufwändig, häufig wird in diesem Zusammenhang auch von passivem Anlagemanagement gesprochen. ETF sind daher für Anleger in der Regel deutlich kostengünstiger als herkömmliche Fonds.
ETC: Zertifikate für Rohstoffe und Edelmetalle
ETC klingt ähnlich, bezeichnet aber etwas grundsätzlich anderes. Das Kürzel bedeutet 'Exchange Traded Commodities'. Dabei handelt es sich um von Banken begebene Schuldverschreibungen, die sich auf Rohstoffe oder Edelmetalle beziehen. Sie ähneln daher eher Zertifikaten. Zwischen Zertifikaten und Fonds besteht ein entscheidender Unterschied.
Fonds bilden ein Sondervermögen der jeweiligen Investmentgesellschaft, das im Insolvenzfall vor dem Gläubigerzugriff geschützt ist. ETC sind dagegen kein Sondervermögen, sondern gehören zu den Verbindlichkeiten des jeweiligen Emittenten. Um einen ähnlichen Schutz für ETC-Inhaber wie bei ETF darzustellen, werden sie häufig mit Sicherheiten unterlegt oder über Zweckgesellschaften emittiert.
ETP: Eine Bereicherung
ETF und ETC eignen sich besonders gut, um Anlageportefeuilles mit unterschiedlichen Anlageklassen aufzubauen. Das ist sonst nur möglich, wenn Anleger eine hinreichend große Anzahl an Einzeltiteln oder Werten aus den verschiedenen Klassen erwerben. Bei kleineren Anlagebeträgen lässt sich das kaum verwirklichen, außerdem ist der Erwerb mit erheblichen Transaktionskosten verbunden.
Mit ETF und ETC können auch 'Kleinanleger' in ganze Märkte investieren und Risikostreuung betreiben. Insofern stellen ETP eine echte Bereicherung des Anlagespektrums dar.