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Erfolgsgeschichte: 15 Jahre ETF

Als vor 15 Jahren an der Deutschen Börse der Handel mit ETF begann, konnte sich kaum jemand das rasante Wachstum börsengehandelter Indexfonds vorstellen. Nicht nur in Deutschland, rund um den Globus haben sich die Exchange Traded Funds zu einem ausgesprochenen Erfolgsmodell entwickelt.


15 Jahre ETF

Von Null auf 331 Milliarden Euro 

Die in Deutschland gehandelten Indexfonds umfassen heute ein Volumen von über 331 Milliarden Euro. Bedenkt man, dass es gerade erst einmal fünfzehn Jahre her sind, als ETF hierzulande quasi bei Null starteten, ist der Aufstieg bemerkenswert. Auch im weltweiten Maßstab haben die Indexfonds längst den Status einer Quantité négligeable verlassen.

Global werden derzeit mehr als 5.000 ETF gehandelt, in die rund 3 Billionen Euro investiert sind. Inzwischen erfolgt bereits ein Fünftel der Fondsinvestments in börsengehandelten Indexfonds. Und eine Ende des Erfolgstrends ist nicht absehbar.  Offenbar lassen sich immer mehr institutionelle wie private Anleger von dem passiven Anlagekonzept der Exchange Traded Funds überzeugen.

Im Unterschied zu herkömmlichen, aktiv gemanagten Fonds verzichten ETF-Manager darauf, ihren Vergleichsindex schlagen zu wollen. Ihr Ziel ist alleine die möglichst exakte Nachbildung eines Indexes. Diese Strategie - die im übrigen auch wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht - hat sich insgesamt sehr bewährt. Im Kosten-Nutzen-Vergleich schneiden Indexfonds gegenüber aktiven Fonds in der Regel vorteilhafter ab. Tatsächlich zeigt sich, dass das aktive Management nur selten bessere Ergebnisse erzielt, dafür sind die Kosten wesentlich höher. 

Zu viel Erfolg birgt auch Risiken 

Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass ETF so gefragt sind und manches spricht dafür, dass sie ihre Potentiale noch längst nicht ausgeschöpft haben. Diese Entwicklung wird nicht nur positiv gesehen. In der Passivität und der starken Orientierung am Markt liegen auch Gefahren. Passive Fondsmanager, die gleichsam mechanisch den Index nachbilden, werden den Aktien-Unternehmen weniger streng auf die Finger schauen als ihre aktiven Kollegen. Dies könnte bei einer weiteren Verbreitung von ETF negative Wirkungen auf die Kontrolle von Unternehmen durch den Kapitalmarkt haben - so eine Befürchtung. 

Eine andere Sorge wurde kürzlich vom IWF geäußert. Das gleichförmige und gleichgerichtete Investment-Verhalten von Indexfonds könnte die Anfälligkeit der Finanzmärkte für Kursrückschläge erhöhen. Wenn alle nur noch dem Index folgen und es keine Spekulanten mehr gibt, fehlt bei grundlegenden Trendwenden das Korrektiv, das eine Bewegung bremst und den Markt stabilisiert.

Die in Bezug auf den einzelnen Fonds durchaus sinnvolle Investment-Strategie von ETF könnte daher insgesamt betrachtet Risiken verstärken. Noch besitzen ETF im globalen Maßstab nicht das Volumen, so dass eine akute Gefahr droht. Das muss aber nicht so bleiben.


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