Angesichts der Preise für Gold und Diamanten kann das Jahr 2015 als ausgesprochen sicher bezeichnet werden: Das Edelmetall gab rund 20 Prozent nach, die Nachfrage nach Rohdiamanten ging um 24 Prozent zurück. Ganz anders wurden offenbar das britische Referendum und die US-Wahlen eingeschätzt - und das bereits weit im Vorfeld: Schon im ersten Halbjahr zogen Nachfrage und in der Folge auch die Preise für Diamanten wieder kräftig an. Der "The Global Diamond Industry 2016" formuliert als führender Branchenreport trotzdem noch einige Vorbehalte, die nicht zuletzt den weiteren Entwicklungen in den USA, in China und in Indien geschuldet sind.
Einkaufsvolumen in der Diamantenverarbeitung wieder gestiegen
Ob die hohen Erwartungen, die die Branche mit dem Weihnachtsgeschäft verknüpft, wirklich erfüllt werden, das werden die nächsten Wochen zeigen. Schon jetzt lässt sich allerdings festhalten, dass die im letzten Jahr wegen der übervollen Lager zurückgefahrenen Einkäufe wieder aufgestockt wurden. Der Preis für Diamanten konnte sich wieder stabilisieren, hatte er doch im Vorjahr einen Rückgang von rund 15 Prozent hinnehmen müssen.
Ein Blick in die USA ist für die Diamantenhändler ebenso wichtig wie der nach Indien oder China: Insbesondere die US-amerikanische Mittelschicht sorgte bisher für eine stabile Nachfrage. Nun bleibt es abzuwarten, wie sich die Konjunktur unter den neuen Vorzeichen entwickeln wird. Im ersten Halbjahr meldeten die renommierten Einzelhändler einen Rückgang bei den Verkäufen. Seit der Wahl haben die Börsen allerdings positiv auf den designierten US-Präsidenten reagiert. Ebenso schwierig lässt sich der starke Markt in Indien einschätzen, allerdings spricht die aktuelle Währungsreform eher für ein verstärktes Investment in sichere Sachwerte, wie sie Diamanten nun einmal sind.
Wichtige Zielgruppe "Millennials" - gute Aussichten für Schmuck und Edelsteine
Die Menschen, die zwischen den Jahren 1980 und 2000 geboren wurden, sind die eindeutige Zielgruppe der Diamanten-Branche: Allein in den USA, China und Indien umfassen diese Millennials rund 900 Millionen Personen, bis 2030 wird die Verdopplung erwartet. Die Einkommensstärke wird schon heute mit rund acht Billionen US-Dollar angenommen, sodass Schmuck und Edelsteine zu den gängigen Geschenken für Angehörige gehören.
Vor diesem Hintergrund sollte ab 2020 die Nachfrage nach Rohdiamanten kontinuierlich steigen, was angesichts der jährlich um ein bis zwei Prozent sinkenden Produktion einen Preisanstieg impliziert. Für Anleger eröffnet sich hier ein interessantes Anlagefeld, das nicht nur äußerlich glänzt, sondern auch mit Sicherheit und Rendite.