Der Schwarze Freitag 1929

Der Schwarze Freitag im Jahre 1929 vor mehr als acht Jahrzehnten ist auch heute noch ein Synonym für einen Börsencrash. Kaum ein wirtschaftliches Ereignis hat sich so tief ins Bewusstsein der Menschheit eingeprägt, wie der an diesem Tag erfolgte dramatische Kurssturz an der New Yorker Börse. Er löste eine mehrjährige Weltwirtschaftskrise aus, die in Deutschland zu einem Millionenheer an Arbeitslosen führte und Hitler den Weg ebnete.


Der Schwarze Freitag

Schwarzer Donnerstag oder Freitag?

Genau genommen ist der Schwarze Freitag ein Donnerstag. Denn der 24. Oktober 1929, an dem die Börse erstmals tiefe Einbrüche verzeichnete, war ein Donnerstag. In Europa fielen die Nachrichten vom Kurssturz - bedingt durch die Zeitverschiebung - aber bereits auf den Freitag. Deshalb wird der Börsenkrach hier mit diesem Tag verbunden.

Der Crash bildete das spektakuläre Ende einer der markantesten Aufwärtsentwicklungen in der Börsengeschichte. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs boomte die Wirtschaft der USA. Der Krieg hatte die industriellen Kapazitäten zur vollen Entfaltung gebracht. In den "Golden Twenties" kannten der Optimismus kaum Grenzen, eine Ära immer weiter wachsenden Wohlstands schien ausgebrochen. Diese Zuversicht nährte auch die Börsenkurse. In den Jahren zwischen 1923 und 1929 stieg das Kursniveau um mehr als das Dreifache. Dabei bewahrheitete sich die alte Börsenweisheit: "Die Hausse nährt die Hausse". 

Kreditfinanzierte Aktienkäufe 

Millionen US-Kleinanleger wollten auch an Aktien mitverdienen und stiegen mit in den Börsenhandel ein. Das sorgte für ein stetiges Kurswachstum. Viele Privatleute nahmen sogar Kredite auf, um ihre Aktiengeschäfte zu finanzieren - eine hochriskante Strategie. Regulierung und Börsenaufsicht wie heute waren damals noch unbekannt. 1929 wurde die Stimmung erstmals verzagter. Zeichen der konjunkturellen Abschwächung mehrten sich, viele US-Unternehmen konnte ihre Kapazitäten nicht mehr auslasten. 

Und manchem Anleger dämmerte, dass der kreditfinanzierte Aktienkauf auch zu enormen Verlusten führen könnte. Die Nervosität stieg und bei etlichen Investoren wuchs die Bereitschaft, sich von ihren Aktienengagements zu trennen. Der bisher ungebrochene Kursanstieg setzte sich daher nicht weiter fort. Am 29. Oktober 1929 kam es dann zum Crash, als plötzlich alle verkaufen wollten. Bis heute ist nicht ganz klar, was genau den dramatischen Kurssturz auslöste. Möglicherweise bewirkten Verkäufe eines in Schwierigkeiten geratenen Londoner Börsenhändlers einen Kursrückgang, der dann panikartige Reaktionen auslöste und zu massiven Folgeverkäufen führten. 

Bis zum Schwarzen Dienstag 

Der Schwarze Freitag war nicht das Ende des Börsencrashs. Der Kursverfall zog sich noch über mehrere Tage bis zum Schwarzen Dienstag hin. Danach ging nichts mehr. Es sollte lange dauern, bis die Wirtschaft rund um den Globus sich wieder davon erholen konnte.


Dieser Text ist vom Autor freigegeben worden. Er trägt daher die alleinige inhaltliche und presserechtliche Verantwortung. Eine Haftung anderer Personen/Institutionen ist ausgeschlossen.

  

 

 

 

Herzlich Willkommen Video | Honorar für Beratung
 

Erklärungsvideo der Honorarberatung: Suche nach verlorenen Groschen.

Schnellzugang Finanzen

07.11.2024 - Finanzwissen
Layer 1 vs. Layer 2 Blockchain-Protokolle: Ein umfassender Vergleich Die Blockchain-Technologie hat sich als bahnbrechende Innovation etabliert, die das Potenzial hat, verschiedene Branchen zu revolutionieren.
07.11.2024 - Finanzwissen
Interoperabilitätsprotokolle wie Polkadot und Cosmos: Eine umfassende Analyse In der schnelllebigen Welt der Blockchain-Technologie haben Interoperabilitätsprotokolle eine zentrale Rolle eingenommen.
06.11.2024 - Finanzwissen
Krypto-Portfolio-Management: Strategien für eine erfolgreiche Verwaltung Der Markt für Kryptowährungen ist von hoher Volatilität geprägt
Alle Honorarberater