Einer repräsentativen Umfrage des Bankenverbandes entsprechend, scheuen die Deutschen überwiegend das Risiko bei der Geldanlage. Gleichzeitig interessieren sie sich für keinesfalls risikofreie Immobilien-Investments.
Bei der Geldanlage besteht also im Hinblick auf eingehbare Risiken erheblicher Aufklärungsbedarf. Grundsätzlich gehen Sie als Anleger bei variablen Investment-Produkten immer Risiken ein.
Zunächst Bestandsaufnahme
Wenn Sie in Aktien investieren, sind Sie von Notierungen abhängig, die permanenten Schwankungen unterliegen und werden manchmal mit Performance-Schwierigkeiten konfrontiert. Auf lange Sicht belohnt Sie der Markt für Ihr eingegangenes Risiko mit attraktiven Erträgen, gleichwohl kann es jederzeit zu zwischenzeitlichen Rückschlägen kommen.
Ein zeitgemäßes Investment zeichnet sich durch eine Mischung aus risikoarmen Geldanlagen (Tages- oder Festgeld) und risikoreicheren Anlagen wie Aktienfonds aus. Das ideale Verhältnis wird bei Ihrer Geldanlage von Ihrem Risikoprofil bestimmt, welches von Ihren individuellen Voraussetzungen abhängt. Sie können dieses Profil selbst ermitteln:
Stellen Sie im ersten Schritt fest, wie hoch Ihre Risikotoleranz ist
Damit wissen Sie, wie viel Risiko Sie sich zumuten und wie viel Verluste Sie bei der Geldanlage verkraften können. Sie können sich mehr Risiken leisten, wenn Sie mit langem Anlagehorizont, umfangreichem Vermögen, sicherem Arbeitsverhältnis und gutem Gehalt ausgestattet sind.
Nur eingeschränkte Risiken werden für Verbraucher mit unsicherer beruflicher Zukunft, Schulden (Kredite sowie Baufinanzierung) oder bereits vorhandener anderweitiger Geldanlage empfohlen. Die individuelle Risikotoleranz ergibt sich aus Ihren persönlichen Verhältnissen, welche Sie selbst richtig einschätzen müssen.
Ermitteln Sie im zweiten Schritt, wie hoch Ihre Risikobereitschaft ist
Beim zweiten Schritt auf dem Weg zum Risikoprofil sollten Sie sich fragen, ob Sie zu mehr Risiko bereit sind, wenn dafür eine höhere Rendite in Aussicht steht. Die Antwort wird sicher etwas schwieriger, wenn Sie zu den 90 Prozent der Anleger gehören, die Aktien als gefährlich ansehen und daher bei Festgeld bleiben wollen.
Die Zusammenfassung beider Schritte ergibt Ihr Risikoprofil
Sollten Sie im ersten Schritt zu einer durchschnittlichen Risikotoleranz gekommen sein und im zweiten Schritt eine niedrige Risikobereitschaft ermittelt haben, zeigt Ihr Risikoprofil den Wunsch nach wenig Risiken. Umgekehrt vermitteln hohe Risikotoleranz und Risikobereitschaft in Ihrem Risikoprofil, dass Sie bei der Geldanlage mit mehr Risiko zugunsten höherer Rendite einverstanden sind.
Idealerweise ermitteln Sie Ihr Risikoprofil zusammen mit einem unabhängigen Finanzberater. Denn gerade im zweiten Schritt unterschätzen die meisten Anleger ihre tatsächliche Risikobereitschaft und greifen infolgedessen auf weniger renditestarke Investment-Produkte zurück.