Berkshire Hathaway in Omaha im US-Bundesstaat Nebraska ist 1955 aus dem Zusammenschluss von Berkshire Fine Spinning und Hathaway Manufacturing entstanden und war ursprünglich ein Textilunternehmen. 1962 stieg Buffet mit Anteilen bei der Firma ein und übernahm sie zwei Jahre später ganz. Als er erkannte, dass die Textilproduktion in den USA wegen der Billigkonkurrenz aus Fernost keine Zukunft mehr haben würde, begann er, das noch vorhandene Firmenvermögen in Beteiligungen in textilfremden Branchen zu investieren.
Mit Value Investing reich geworden
Es war der Start einer Kauf- und Beteiligungsstrategie, die den Ruf Warren Buffets als Investmentlegende begründen sollte und die Quelle seines Reichtums wurde. Der Multi-Milliardär gilt als Meister des Value Investing - einer Anlagestrategie, die in den 1930er Jahren vom US-Ökonomen und Investor Benjamin Graham entwickelt wurde und auf der Fundamentalanalyse beruht. Sie versucht, über die Ermittlung des "inneren" Wertes einer Aktie unterbewertete Titel am Markt zu identifizieren. Der Value Investor steigt dann gezielt bei solchen Werten ein und wartet ab, bis der Markt zur "richtigen" Bewertung gefunden hat. Das kann unter Umständen recht lange dauern, verspricht aber überproportionale Gewinne.
Der Erfolg scheint Warren Buffet recht zu geben. Sein Vermögen wird aktuell auf mehr als 75 Milliarden US-Dollar geschätzt.
Nach wie vor sind seine Aktivitäten maßgeblich unter dem Dach von Berkshire Hathaway gebündelt. Das Unternehmen fungiert als eine Art Holding mit Mehrheitsbeteiligungen an über 80 Firmen, deren Geschäftsfelder sich von Finanzdienstleistungen über Energieversorgung, Groß- und Einzelhandel bis hin zu Industrieproduktion und Schienenverkehr erstreckt.
A- und B-Aktien - ein Unterschied
Buffet achtet darauf, dass sein Einfluss auf Berkshire Hathaway erhalten bleibt, obwohl er heute nur noch Minderheitsaktionär ist. Den größten Teil seiner Anteile hat er nach und nach an den Markt gebracht. Deshalb gibt es bei Berkshire Hathaway A- und B-Aktien. A-Aktien sind mit Stimmrechten ausgestattet, B-Aktien dagegen de facto stimmrechtslos. Das erklärt, warum die A-Aktie mit aktuell mehr als 250.000 Dollar die teuerste Aktie der Welt ist. Wer sie besitzt, gehört einem exklusiven Investment-Club an. B-Aktien sind dagegen schon zum "Schnäppchen"-Preis für rund 170 Dollar zu haben - eine Einstiegsoption auch für Kleinanleger.