In vielen Unternehmen bekommen die Angestellten die Möglichkeit, einen Teil ihres Einkommens in eine Direktversicherung einzuzahlen. Auf diese Weise können die Versicherten ihre spätere Rente aufstocken, um den gewohnten Lebensstandard im Alter zu gewährleisten. In wirtschaftlich starken Unternehmen wird diese Form der Altersvorsorge durch Zuschüsse in Höhe von bis zu 20 % gefördert. Außerdem können die Arbeitnehmer auf legale Weise Steuern und Sozialabgaben sparen.
Wie funktioniert die Direktversicherung?
In Deutschland räumt der Gesetzgeber jedem Arbeitnehmer das Recht ein, sich eine betriebliche Altersvorsorge aufzubauen.
Die Arbeitgeber haben die Pflicht, ihren Mitarbeitern im Unternehmen entsprechende Möglichkeiten zu schaffen. Die meisten kleinen und mittleren Unternehmen entscheiden sich für das Modell der Direktversicherung.
Sie arbeiten in der Regel mit renommierten Versicherungsgesellschaften zusammen und schließen dort zu günstigen Konditionen Lebens- oder Rentenversicherungen für ihre Mitarbeiter ab.
Die Mitarbeiter können einen Teil ihres Einkommens (2017: 254 Euro) direkt in die Versicherung einzahlen. Diese sogenannte Gehaltsumwandlung wird staatlich gefördert. Für diesen Teil ihres Einkommens brauchen die Arbeitnehmer keine Steuern und Beiträge für die Sozialversicherung abzuführen.
Die Vorteile der Direktversicherung auf einen Blick:
- gute Rendite, wenn Arbeitgeber Zuschuss von 20 % der Beiträge zahlt
- Beiträge sind steuerfrei, wenn der Vertrag nach 2005 abgeschlossen wurde, Rente ist dann abgabepflichtig
- hohe Sicherheit, Einzahlungen der Arbeitnehmer sind unverfallbar
- Berufsunfähigkeit kann günstig mitversichert werden (oft ohne Gesundheitsprüfung)
Welche Nachteile hat die Direktversicherung für den Arbeitnehmer?
Falls Sie als Rentner gesetzlich krankenversichert sind, müssen Sie für die Bezüge aus Ihrer betrieblichen Altersvorsorge in voller Höhe Beiträge für Kranken- und Pflegeversicherung entrichten. Das trifft für auch für viele Arbeitnehmer zu, die Beruf sehr gut verdienen.
Als nachteilig kann sich die Direktversicherung erweisen, wenn Sie lange Zeit arbeitslos werden sollten. Da Sie niedrigere Beiträge in die Sozialkassen gezahlt haben, fallen Ihre Ansprüche im Leistungsfall entsprechend niedriger aus.
Problematisch kann es ebenfalls werden, falls Sie relativ häufig den Arbeitgeber wechseln sollten. Falls es abzusehen ist, dass Sie zu häufigeren Jobwechseln gezwungen sein werden, sollten Sie sich nach Alternativen zur klassischen Direktversicherung umsehen. In solchen Fällen wäre ein Riester-Vertrag oder ein ETF-Sparplan einfacher zu handhaben.
Außerdem können Sie die Konditionen Ihrer Altersvorsorge bei solchen Produkten leichter kontrollieren. Ein unabhängiger Fachmann berät Sie gern bei der Auswahl und kann Ihnen die Vor- und Nachteile der verschiedenen Angebote genau erklären.