In den letzten Jahren hat es bei zahlreichen Versicherungen spürbare Verbesserungen bei den Bedingungen für Berufsunfähigkeitsversicherungen gegeben. Gleichzeitig wird es für Antragsteller immer schwerer, den passenden Tarif zu finden, ohne dass dieser unbezahlbar wird.
Berufsunfähigkeit: immer mehr Differenzierungen
Noch vor einigen Jahren war die Aufteilung der Berufsgruppen sehr einfach, oder besser: übersichtlich. Üblicherweise wurde nur zwischen kaufmännischen Berufen und solchen, die auf körperlichen Tätigkeiten basieren, unterschieden. Doch das hat sich inzwischen verändert. Im Zeitalter von zahlreichen psychischen Erkrankungen, die heutzutage oft zur Berufsunfähigkeit führen, haben die Gesellschaften nach und nach immer differenzierte Abstufungen eingeführt, um das Risiko zu senken. Diese Praxis führt dazu, dass viele Menschen nur unter erschwerten Bedingungen die Chance bekommen, sich gegen Berufsunfähigkeit zu versichern. Immer wieder werden Anträge vollständig abgelehnt oder mit Risikozuschlägen von bis zu 500 Prozent belegt, was einer Ablehnung in vielen Fällen gleichkommt.
Hohes Niveau bei der Berufsunfähigkeit
Durch den Qualitätswettbewerb der zahlreichen Versicherungsgesellschaften in den letzten Jahren hat sich für den Verbraucher ein ganz entscheidender Vorteil ergeben. Die Versicherungsbedingungen haben ein so hohes Niveau erreicht, dass sie sich im internationalen Vergleich nicht verstecken müssen, im Gegenteil! Bei Vergleichen mit anderen Ländern erreichen die deutschen Versicherungen in Sachen Berufsunfähigkeit ausgezeichnete Werte und liegen im Verhältnis weit vorn.
Die Kehrseite der Medaille
Hochwertige Versicherungsbedingungen auf der einen Seite stehen strengen Risikoprüfungen auf der anderen Seite gegenüber. Wir haben es also mit einem ausgezeichneten Leistungsangebot zu tun, das jedoch nur wenige tatsächlich in Anspruch nehmen können. Die restriktiven Risikoprüfungen sind die Folge des Versuchs, das Prämienniveau auf einem vertretbaren Level zu halten.
Übrigens: Im Antrag der Versicherung gegen die Folgen von Berufsunfähigkeit kleine "Anpassungen" vorzunehmen, um die Entscheidung der Versicherungsgesellschaft kreativ zu beeinflussen, ist der Weg auf ein brüchiges und äußerst dünnes Eis. Denn wenn sich im Versicherungsfall herausstellt, dass die Angaben im Antrag nicht korrekt waren, ist das ein schwerwiegendes Vergehen. Die sogenannte Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflicht hat in den meisten Fällen den Leistungswegfall als Konsequenz, geholfen ist also auf diese Art niemandem.
Beratung ist wichtig
Die Entscheidung, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen, ist vernünftig und in vielen Fällen wichtig. Doch bei der Suche nach dem passenden Anbieter und Tarif sollten Sie sich besser nicht alleine auf den Weg machen, es gibt zu viele Faktoren, die Sie bedenken müssen. Holen Sie sich am besten unabhängigen Rat, beispielsweise durch einen Honorarberater, der Sie losgelöst von einer eingeschränkten Zahl von Gesellschaften beraten kann.