Allgemein wird geglaubt, dass nur Schüler mit unterdurchschnittlichen Noten Nachhilfeunterricht nehmen. Eine Studie überzeugt derzeit von einem völlig anderen Verständnis des Begriffs Nachhilfe. Demnach verbessern 63 Prozent der Schüler ihre unzureichenden Noten mit Nachhilfestunden. Mehr als ein Drittel jedoch verfügt bereits über einen erstklassigen Notenschnitt, will diesen jedoch im Hinblick auf berufliches Weiterkommen optimieren.
Die Schulform entscheidet über die Kosten
Wie die Studie weiter vermittelt, nehmen bundesweit rund 1.2 Millionen Kinder Nachhilfe in Anspruch. Knapp ein Drittel aller Nachhilfestunden werden von den Schulen als kostenfreie Fördermaßnahmen offeriert, bei der überwiegenden Mehrheit von 69 Prozent kommen die Eltern für die privaten Nachhilfestunden auf. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 879 Millionen Euro pro Jahr.Ob Sie bei Ihrem Kind selbst für den Nachhilfeunterricht bezahlen müssen, hängt unter anderem davon ab, auf welche Schule Ihr Sohn oder Ihre Tochter geht:
- Die kostenfreien Angebote sind bei Halbtagsschulen nach Elternangaben auf etwa 20 Prozent beschränkt.
- Mit 25 Prozent kostenfreier Nachhilfestunden sieht die Situation an Ganztagsschulen etwas besser aus.
- Die besten Chancen auf kostenlose Nachhilfe bestehen mit 34 Prozent bei gebundenen Ganztagsschulen innerhalb der festen Betreuungszeiten vor oder nach dem Unterricht.
Nachhilfeschwerpunkt Mathematik
Interessant erscheint, dass vor allem Gymnasiasten (18.5 Prozent) Nachhilfestunden nehmen, während der Anteil in der Grundschule auf weniger als fünf Prozent sinkt. Sie sehen also, dass auch andere Schüler vor dem Studium ihren Notendurchschnitt verbessern möchten. Das eröffnet in jedem Fall attraktive Möglichkeiten, denn mit exzellenten Noten stehen dem Nachwuchs wesentlich lukrativere Jobs und damit verbundener Wohlstand offen.
Die meiste Hilfe wird übrigens beim Fach Mathematik (61 Prozent) gewünscht. Nachhilfe in der Muttersprache nehmen nur 31 Prozent in Anspruch und in der Nachhilfestunde Fremdsprachen lernen möchten 46 Prozent aller Nachhilfeschüler.
Regionale Unterschiede
In den neuen Bundesländern nehmen, der Studie folgend, mehr Schüler (16 Prozent) die Nachhilfeangebote in Anspruch als im Westen der Republik (13 Prozent). Mit 14 beziehungsweise 11 Prozent liegen die Werte auch aus der Sicht auf keinen oder vorhandenen Migrationshintergrund ähnlich dicht beieinander.
Fazit
Sie erkennen also, dass das Nachhilfeangebot keineswegs nur von einer Minderheit mit schlechtem Notendurchschnitt in Anspruch genommen wird. Von den knapp 400.000 Schülern mit zumindest durchschnittlichen Noten haben nicht wenige die Bedeutung gezielter Nachhilfe für die Karriere erkannt. Nutzen Sie nach Möglichkeit die verfügbaren Angebote, Sie eröffnen damit Ihrem Kind den bestmöglichen Start ins Berufsleben.